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28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

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30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

Abb. 61: Entwicklung <strong>der</strong> Hoftor-Bilanzen für Stickstoff und Phosphor von 1950 bis 2010<br />

Quelle: M. Bach, H.-G. Frede, Institut für Ressourcenmanagement, Univ. Gießen, in BMU 2010d, S. 101<br />

Des Weiteren werden mit mineralischen Phosphatdüngern (aber auch durch organische<br />

Dünger, Klärschlämme bzw. Aushübe) auch Schwermetalle (Cadmium, Zink, Kupfer,<br />

Quecksilber, Arsen) und radioaktive Stoffe (Uran) ausgebracht und belasten den Boden.<br />

Diese Schwermetallzufuhr kann je nach Düngemittel sehr unterschiedlich sein<br />

(Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft 2008, S. 37). Die Schwermetallgehalte von<br />

Rohphosphaten sind vor allem von dessen Herkunft abhängig. Die<br />

Düngemittelverordnung von 2003 schreibt für Cadmium einen Höchstwert von 50 mg Cd<br />

je kg P2O5 und eine Kennzeichnungspflicht ab 20 mg je kg P2O5 vor. Daneben können<br />

phosphathaltige Düngemittel Uran in Konzentrationen zwischen 10 und 200mg/kg<br />

enthalten. Uran kann aus <strong>der</strong> Bodenlösung von Pflanzen aufgenommen werden und sich<br />

im Pflanzengewebe anreichern. Daneben kann es sich an Ton-Minerale und organische<br />

Substanz anlagern (Süß, E. 2005, S. 13). Insgesamt können die mineralischen Düngemittel<br />

„in Abhängigkeit vom Phospatgehalt beachtliche Mengen an Uran“ enthalten, während<br />

<strong>der</strong> Urangehalt in organischen Düngemitteln gering ist (Sächsische Landesanstalt für<br />

Landwirtschaft 2008, S. 38). Es ist davon auszugehen, dass es zu „einer schleichenden<br />

Befrachtung von landwirtschaftlichen Böden mit P-düngerbürtigem Uran und einer<br />

Verlagerung in das Grundwasser“ kommt (Utermann, J. et al. 2009, S, 4). Die Kommission<br />

Bodenschutz beim Umweltbundesamt (KBU) geht davon aus, dass zwischen „1951 bis<br />

2009 allein mit mineralischen P-Düngern 1.400 bis zu 13.000 t U(ran) verbracht [wurden],<br />

was einer kumulativen Befrachtung <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Nutzfläche von bis zu 0,1 –<br />

0,7 kg/ha U(ran) entspricht“ und damit „bis zu etwa ein Fünftel des heute in<br />

landwirtschaftlich genutzten Böden vorhandenen U(ran) bereits <strong>der</strong> Düngung entstammt.<br />

Dennoch wird nur etwa die Hälfte des U(ran) aus <strong>der</strong> Düngung in Oberböden<br />

wie<strong>der</strong>gefunden.“ (KBU 2012). Die KBU for<strong>der</strong>t daher, „den U(ran)-Gehalt in P-Düngern in<br />

<strong>der</strong> Düngemittel- Verordnung wie folgt zu regeln: Kennzeichnung ab 20 mg Uran je kg<br />

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