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28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

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30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

„Im Durchschnitt erreichen die Landschaftselemente in den untersuchten Län<strong>der</strong>n einen<br />

Anteil von 0,3 bis 0,4 % an <strong>der</strong> LF. Den deutlich größten Flächenumfang nehmen Cross<br />

Compliance-relevante Hecken, Feldgehölze und Baumreihen ein“ (Nitsche, H. et al. 2009,<br />

S. 16). Über die Wirkungen <strong>der</strong> Cross Compliance-Auflagen lässt sich bisher wenig<br />

aussagen, da verlässliche Daten für die Situation vor 2005 nicht vorliegen. Es ist jedoch zu<br />

befürchten, dass Landschaftselemente vor <strong>der</strong>en Registrierung entfernt wurden o<strong>der</strong><br />

„Flächen mit einem hohen Anteil an Landschaftselementen“ das Brachfallen begünstigten<br />

(Nitsche, H. et al. 2009, S. 5). Durch entsprechende Weiterentwicklung des<br />

Kontrollsystems, z.B. durch den Aufbau eines Landschaftselemente-Katasters und in<br />

Verbindung mit an<strong>der</strong>en Naturschutzinstrumenten kann <strong>der</strong> Schutz von<br />

Landschaftselemente auch durch Cross Compliance verbessert werden (Nitsche, H. et al.<br />

2009, S. 34).<br />

Streuobstflächen bieten einer Vielzahl an Arten einen Lebensraum. Allerdings nehmen<br />

Streuobstflächen immer weiter ab. „1950 gab es in Deutschland noch 1,5 Millionen<br />

Hektar Streuobstwiesen, 1990 nur noch 300 000 Hektar - ein Rückgang auf 20 % des<br />

ursprünglichen Bestandes“ (BUND, Freunde <strong>der</strong> Erde 2012). So sind „allein in den letzten<br />

40 Jahren (1979 bis 2009) (...) in Nordrhein-Westfalen die Streuobstwiesen um 74%<br />

zurückgegangen“ (Umweltbundesamt 2010a, S. 89).<br />

Moorflächen bedecken heute 18.098 km 2 (entspricht ca. 1,8 Mio. ha), das entspricht 5,1 %<br />

<strong>der</strong> Gesamtfläche (Drösler, M. & Freibauer, A. 2012). Der Verlust von ursprünglich<br />

vorhandenen 1,5 Mio. ha entspricht damit ca. 99% (Succow, M. & Joosten, H. 2001), so<br />

dass heute nur noch 1% dieser Flächen in einem ursprünglichen Zustand verblieben ist<br />

(Ellenberg, H. & Leuschner, C. 2009, S. 589). 92% <strong>der</strong> Hochmoore werden land- und<br />

forstwirtschaftlich genutzt o<strong>der</strong> abgetorft, bei den Nie<strong>der</strong>mooren sind 87% in Nutzung<br />

(Matzdorf, B. 2011). Im Rahmen <strong>der</strong> Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt wird<br />

angestrebt, die noch bestehenden, natürlich wachsenden Hochmoore bis 2010 zu sichern<br />

(BMU 2007, S. 37). Der Indikatorbericht 2010 zur Nationalen Strategie zur biologischen<br />

Vielfalt macht keine Angaben zur Zielerreichung dieses Indikators.<br />

In den letzten Jahren und Jahrzehnten ist in vielen Regionen ein Verlust an Grünland<br />

(Nitsch, H. et al. 2009, S. 31) bzw. <strong>der</strong> Verlust des Grünlands als Lebensraum zu<br />

beobachten (vgl. KfÖ 2006). Der Grünlandanteil hat zwischen 2003 und 2008 um 3,4%<br />

abgenommen und die Grünlandfläche um 4,1% (Umweltbundesamt 2010a, S. 34). Diese<br />

Entwicklung beruht auf folgenden Effekten: Umbruch ackerfähigen Grünlandes,<br />

Intensivierung von Grünland, Nutzungsaufgabe und Wie<strong>der</strong>bewaldung.<br />

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