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28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

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30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

Inkulturnahme von Brachen, Schlagvergrößerung). Hierfür werden Landschaftselemente<br />

wie Hecken, Einzelbäume, Feldraine und Gräben als naturnahe Biotope beseitigt,<br />

wodurch in großen Schlägen jegliche „Trittsteine“ fehlen. Grünland wird oft in Acker<br />

umgewandelt. Die Landschaft wird „ausgeräumt“ und zusätzlich durch Wegebau<br />

zerschnitten. Im Folgenden wird die Entwicklung extensiver Flächen und die<br />

Zerschneidung <strong>der</strong> Landschaft kurz skizziert. Anschließend werden die Wirkfaktoren<br />

dargestellt, die sich aufgrund des Einsatzes von Betriebsmitteln o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gestaltung von<br />

Arbeitsgängen ergeben.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Halbzeitbewertung <strong>der</strong> Gemeinsamen Agrarpolitik von 2003 wurden<br />

Landschaftselemente in die behilfefähige Fläche integriert und wurden damit<br />

„Inwertgesetzt“. In Bezug auf die Gesamtheit <strong>der</strong> Landschaftselemente kann zwischen<br />

Cross Compliance-relevanten und nicht relevanten Landschaftselementen unterschieden<br />

werden. Daneben steht den Bundeslän<strong>der</strong>n die Möglichkeit offen, die „för<strong>der</strong>fähige<br />

Fläche durch freiwillige Meldungen von Landschaftselementen ohne Cross Compliance-<br />

Verpflichtung“ zu erweitern. Von Land zu Land wurde hiervon sehr unterschiedlich<br />

Gebrauch gemacht. „Die Spanne bewegt sich in den Fallbeispielen zwischen 5 und 40<br />

Prozent aller gemeldeten Landschaftselemente, wobei Tümpel, Sölle, Dolinen und an<strong>der</strong>e<br />

vergleichbare Feuchtgebiete die größte Bedeutung aufweisen“ (Nitsche, H. et al. 2009, S.<br />

16). Angaben zu Landschaftselementen liegen seit Umsetzung <strong>der</strong> GAP-Reform 2005<br />

durch Selbstmeldungen <strong>der</strong> Landwirte vor, wobei häufig nicht alle Landschaftselemente<br />

gemeldet wurden und die Zuordnung <strong>der</strong> Landschaftselemente auf Län<strong>der</strong>ebene variiert.<br />

Seit 2007 existiert ein Referenzsystem, in welchem InVeKoS-Daten mit an<strong>der</strong>en<br />

flächenbezogenen Daten in einem GIS-System kombiniert werden (Nitsche, H. et al. 2009,<br />

S. 15). 2007 verfügten 1.191.000 Betriebe (39,5%) über Landschaftselemente, wobei<br />

1.161.000 Betriebe bestehende Landschaftselemente erhielten und 188.000 Betriebe neue<br />

anlegten. Der überwiegende Teil <strong>der</strong> Betriebe verfügte über Hecken (1.044.000 Betriebe)<br />

und Baumreihen (866.000 Betriebe), siehe Tab. 26 (Statistisches Bundesamt 2011, S. 17).<br />

Tab. 26:<br />

Landwirtschaftliche Betriebe insgesamt und mit Erhaltung und/o<strong>der</strong> Anlage von<br />

Landschaftselementen in den Jahren 2007 bis 2010 nach Gebietseinheiten und Größenklassen <strong>der</strong><br />

landwirtschaftlich genutzten Fläche (in Tausend)<br />

Betriebe insgesamt 301,1<br />

darunter Betriebe mit Erhaltung und/o<strong>der</strong> Anlage von Landschaftselementen 119,1<br />

und zwar: Erhaltung von Landschaftselementen 116,1<br />

- Hecken 94,3<br />

- Baumreihen 74,6<br />

- Steinwälle/-mauern 7,3<br />

und zwar: Anlage von Landschaftselementen 18,8<br />

- Hecken 10,1<br />

- Baumreihen 12,0<br />

- Steinwälle/-mauern 1,9<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt 2011a, S. 17<br />

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