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28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

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30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

Flächen mit äußerst hohem und 4,5% als Flächen mit hohem Naturschutzwert eingestuft.<br />

(BMU 2010b, S. 49).<br />

Insgesamt betrachtet zeigen die Indikatoren, dass <strong>der</strong> erwünschte Zustand <strong>der</strong><br />

Biodiversität bisher nicht erreicht werden konnte. Dies betrifft vor allem auch die<br />

Agrarlandschaft. Aufgrund <strong>der</strong> Erhebungszeiträume <strong>der</strong> Indikatoren, die meist nicht bis<br />

1985 zurückreichen, ist jedoch eine Bewertung <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Biodiversität seit<br />

1985 nur eingeschränkt möglich.<br />

Im Folgenden wird <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> Landwirtschaft auf den Zustand <strong>der</strong> Biodiversität<br />

beschrieben. Dabei werden diejenigen Wirkfaktoren dargestellt, die auf<br />

landwirtschaftliche Tätigkeiten zurückzuführen sind und im wesentlichen schon 1985<br />

vom SRU aufgeführt wurden. Sofern angebracht, wird ihre Wirkung auf die Biodiversität<br />

kurz skizziert.<br />

6.1.3 Einfluss <strong>der</strong> Landwirtschaft - Entwicklungen seit 1985<br />

Die Landwirtschaft ist <strong>der</strong> größte Flächennutzer in Deutschland und beeinflusst die<br />

Biodiversität maßgeblich, und zwar in direkter und indirekter Weise.<br />

Zu den direkten Wirkungen zählen:<br />

• Schädigung <strong>der</strong> Arten durch Kontakt mit Pflanzenschutz- und Düngemitteln<br />

• Vermin<strong>der</strong>ung und Vernichtung des Nahrungsangebotes für die Arten<br />

• Intensivierung <strong>der</strong> Grünlandnutzung<br />

• Aufgabe traditioneller, extensiver Landnutzungsformen<br />

• Art <strong>der</strong> Flächennutzung (Acker, Grünland als Wiese, Weide o<strong>der</strong> Mähweide)<br />

• Fruchtfolgegestaltung (z.B. Einengung von Fruchtfolgen)<br />

• Eindringen invasiver Arten<br />

• Einsatz schwerer Maschinen, Nutzungs- und Überrollhäufigkeit<br />

Indirekte Wirkungen:<br />

• Beeinträchtigung von Lebensräumen durch Verkleinerung, Zersplitterung o<strong>der</strong><br />

Beseitigung, Eutrophierung, Beseitigung von „Trittsteinen“ wie<br />

Landschaftselementen, Vergrößerung <strong>der</strong> Schläge ohne Landschaftselemente<br />

• Eintrag von Schadstoffen in Lebensräume wie Boden und Gewässer<br />

• Beitrag zum Klimawandel (SRU 1985, S. 168, ergänzt nach u.a. BfN 2008, S. 59;<br />

BMU 2007, S. 17).<br />

Die Gefährdung <strong>der</strong> Lebensräume gehört zu den wesentlichsten Ursache des<br />

Artenrückgangs (BMU 2007, S. 17). Dies wurde schon 1985 vom SRU festgestellt. Die im<br />

Rahmen <strong>der</strong> FFH-Richtlinie durchzuführende Bewertung des Umsetzungs- und<br />

Erhaltungsstandes zeigt, dass insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Erhaltungszustand landwirtschaftlich<br />

geprägter Lebensraumtypen als nicht günstig bewertet wird (Matzdorf, B. 2011). Dabei<br />

beruht die Lebensraumgefährdung zum einen auf <strong>der</strong> Intensivierung <strong>der</strong><br />

landwirtschaftlichen Nutzung (und <strong>der</strong> damit verbundenen Nivellierung von<br />

Standortunterschieden), und zum an<strong>der</strong>en in <strong>der</strong>en flächenmäßiger Ausdehnung (u.a.<br />

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