24.10.2015 Views

28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

78o21arPC

78o21arPC

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

(z.B. Schweine, Aquakulturen, Honig) (Bundesamt für Verbraucherschutz und<br />

Lebensmittelsicherheit o.J. b). Das Bundesamt für Risikobewertung sieht bei „einmaligem<br />

o<strong>der</strong> gelegentlichem Verzehr von Lebensmitteln tierischer Herkunft mit den berichteten<br />

Rückständen kein unmittelbares gesundheitliches Risiko für den Verbraucher“<br />

(Bundesamt für Risikobewertung 2013).<br />

Belastungen von Lebensmitteln mit pilzlichen Giften können durch Aflatoxine, Palutine,<br />

Ochratoxine, Fusarientoxine und Mutterkorn hervorgerufen werden (SRU 2985, S. 291f.).<br />

Die Überwachungsergebnisse von 2011 zeigen keine übermäßige Belastung von<br />

Lebensmitteln mit diesen pilzlichen Giften (Bundesamt für Verbraucherschutz und<br />

Lebensmittelsicherheit 2013), und auch in Futtermitteln wurden nur bei 0,9% <strong>der</strong><br />

untersuchten Proben Höchstmengenüberschreitungen für Aflatoxin (B1) festgestellt<br />

(BMELV 2013b). Auch <strong>der</strong> SRU bewertete 1985 die Belastung <strong>der</strong> Lebensmitteln mit<br />

pilzlichen Giften als gering, auch wenn es „vereinzelt Anlass zu Beanstandungen“ gab<br />

(SRU 1985, S. 292).<br />

Schwermetalle zählen zu den Kontaminanten. Sie kommen natürlicher Weise auf <strong>der</strong><br />

Erde vor, können sich jedoch entlang <strong>der</strong> Nahrungskette anreichern und<br />

gesundheitsschädigende Wirkungen haben. Über die Ausbringung von Pflanzenschutzund<br />

Düngemitteln und Klärschlamm ist auch die Landwirtschaft daran beteiligt, dass<br />

Schwermetalle in die Nahrungskette gelangen. Auf EU-Ebene sind für Blei, Cadmium und<br />

Quecksilber Höchstgehalte in Lebensmitteln festgelegt.<br />

Tab. 56 gibt einen Überblick über Proben, die den Höchstgehalt bzw. Richtwert für<br />

Cadmium seit 1995 überschreiten. Die Cadmium-Gehalte variieren zwischen einzelnen<br />

Lebensmitteln stark. Beson<strong>der</strong>s hohe Cadmiumgehalte weisen Ölssaaten und Wildpilze<br />

sowie Nieren von Schaf, Rind und Schwein sowie Meeresfrüchte auf (Bundesamt für<br />

Risikobewertung 2009b, S. 32f). Aufgrund sinken<strong>der</strong> Austräge von Cadmium in die<br />

Umwelt ist auch die Belastung <strong>der</strong> Lebensmittel wie z.B. Getreide rückläufig.<br />

Die tolerierbare wöchentliche Aufnahme pro kg Körpergewicht liegt seit 2009 bei 2,5 µg<br />

Cadmium (Bundesamt für Risikobewertung 2010b, S. 19). Dieser Wert lag 1985 noch bei 7<br />

µg/kg Körpergewicht (SRU 1985, S. 293). Der heutige Wert wird in Deutschland<br />

durchschnittlich zu 58% ausgeschöpft (1,5 µg/kg Körpergewicht); noch 1985 gab <strong>der</strong> SRU<br />

an, dass <strong>der</strong> damalige Wert von 7 µg/kg Körpergewicht zu weniger als 50% ausgeschöpft<br />

wurde, was einem Wert von max. 2,5 µg/kg Körpergewicht entspricht, und damit<br />

wesentlich über <strong>der</strong> heutigen Aufnahmesituation lag.<br />

207

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!