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28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

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30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

Stichproben „erheblich unter 1%“ liegt (SRU 1985, S. <strong>28</strong>8 nach Kampe 1982). Die „Zahl<br />

<strong>der</strong> Höchstmengenüberschreitungen (wurde 1985 als) bemerkenswert gering“ bezeichnet<br />

(SRU 1985, S. <strong>28</strong>7 nach Frehse 1980) und die „eigentliche Situation (...) als eher noch<br />

günstiger angesehen, da im allgemeinen nicht Plan- o<strong>der</strong> Zufallsproben untersucht<br />

(wurden), son<strong>der</strong>n es sich zumeist um Verdachts- und Verfolgungsproben handelt(e)“ (SRU<br />

1985, S. <strong>28</strong>7). Im heutigen System <strong>der</strong> Lebensmittelüberwachung werden jedoch in erster<br />

Linie Plan- und Zufallsproben durchgeführt, was einen direkten Vergleich mit <strong>der</strong><br />

Situation von 1985 erschwert. Die Überschreitungen und Beanstandungen (siehe Tab. 54)<br />

deuten jedoch nicht daraufhin, dass sich die Situation wesentlich verän<strong>der</strong>t hat. Der SRU<br />

ging 1985 davon aus, dass die „gefundenen Rückstände (...) insgesamt gesehen<br />

unbedenklich“ sind (SRU 1985, S. <strong>28</strong>8). Diese Bewertung trifft auch auf die heutige<br />

Situation zu. So geht das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit<br />

davon aus, dass bei den gefundenen Überschreitungen <strong>der</strong> Rückstandshöchstmengen von<br />

Pflanzenschutzmitteln eine „akute Gesundheitsgefährdung für Verbraucher praktisch<br />

ausgeschlossen“ sind (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit<br />

2013,S. 31, 38).<br />

Der SRU betrachtete 1985 auch die Belastung pflanzlicher Lebensmittel durch Nitrat. Die<br />

heute zulässigen Nitrathöchstmengen variieren je nach Produkt und teils auch nach <strong>der</strong><br />

Jahreszeit. So liegt beispielsweise <strong>der</strong> zulässige Nitrathöchstgehalt für Kopfsalat für<br />

Unterglasanbau bei <strong>der</strong> Ernte vom 1. Oktober bis 31. März bei 4.500 mg/kg und für<br />

frischen Spinat bei <strong>der</strong> Ernte vom 1. April bis 30. September bei 2.500 mg/kg (Bayerisches<br />

Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 2012). Die Nitratgehalte<br />

pflanzlicher Produkte schwanken in Abhängigkeit <strong>der</strong> Düngung, <strong>der</strong> Sonneneinstrahlung,<br />

des Erntezeitpunktes und <strong>der</strong> Sortenwahl.<br />

Abb. 110:<br />

Mittlere Nitratgehalte in den untersuchten Lebensmittelproben<br />

Quelle: Nie<strong>der</strong>sächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit o.J.<br />

Überhöhte (Nitrit-) Gehalte stellte das Bundesamt für Risikobewertung 2009 bei<br />

tiefgefrorenem Spinat fest (Bundesamt für Risikobewertung 2009a). Da die Folgen<br />

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