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28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

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30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

<strong>der</strong> Agrarüberschüsse die Möglichkeiten <strong>der</strong> „Kontingentierung <strong>der</strong> Produkte und/o<strong>der</strong><br />

Produktmengenbegrenzung über Preissenkungen“ und <strong>der</strong> „Begrenzung des<br />

Faktoreinsatzes über Verteuerung o<strong>der</strong> Kontingentierung <strong>der</strong> Betriebsmittel im weitesten<br />

Sinne (einschließlich <strong>der</strong> Flächen)“ (SRU 1985, S. 358). Er sprach sich für „eine allmähliche,<br />

aber kontinuierliche Reduzierung des gestützten Agrarpreisniveaus“ aus, „bis das<br />

Marktgleichgewicht erreicht ist“ (SRU 1985, S. 360). „Der dadurch entstehende<br />

Einkommensdruck soll im Rahmen <strong>der</strong> bestehenden sozial- und strukturpolitischen<br />

Maßnahmen nur zum Teil ausgeglichen werden“ (SRU 1985, S. 360).<br />

Des Weiteren bewertet <strong>der</strong> SRU die agrarpolitischen Beschlüsse <strong>der</strong> Europäischen Union<br />

von 1984 und kam zu <strong>der</strong> Einschätzung, dass trotz „des teilweisen Gleichklangs agrarund<br />

umweltpolitischer Zielsetzungen (...) es in Wirklichkeit nicht zu spürbaren<br />

Entlastungen <strong>der</strong> Umwelt“ kommt (SRU 1985, S. 362). Verantwortlich macht <strong>der</strong> SRU<br />

dafür folgende Tatbestände:<br />

• Die Preissenkungen bleiben mit 0,6% hinter dem Umfang zurück, <strong>der</strong> für<br />

einen Marktausgleich notwendig wäre;<br />

• Die „Quotierung <strong>der</strong> Milch stabilisiert das Produktionsniveau weit oberhalb<br />

des Marktausgleichs“;<br />

• Die von <strong>der</strong> Preissenkung und <strong>der</strong> Milchquote ausgehenden Anreize,<br />

„Flächen aus <strong>der</strong> Produktion zu nehmen o<strong>der</strong> die<br />

Bewirtschaftungsintensität zu vermin<strong>der</strong>n, werden durch die<br />

Ausgleichszahlungen zumindest neutralisiert“;<br />

• „In Einzelbereichen werden dadurch sogar deutliche ökologische<br />

Fehlentwicklungen ausgelöst“, z.B. <strong>der</strong> Umbruch von Grünland (SRU 1985,<br />

S. 362).<br />

Der SRU empfahl 1985 die Einführung einer Stickstoffabgabe mit Ausgleichszahlung, eine<br />

Reform <strong>der</strong> Agrarstrukturpolitik sowie die Einführung von Bewirtschaftungsbeiträgen zur<br />

Honorierung externer Leistungen <strong>der</strong> Bodenproduktion (SRU, 1985, S. 362ff.).<br />

Politische For<strong>der</strong>ungen<br />

a) Senkung <strong>der</strong> Agrarpreise<br />

Der SRU drängte 1985 auf eine Korrektur <strong>der</strong> Agrarmarkt-, Agrarpreis- und<br />

Agrarstrukturpolitik, um den umweltpolitischen For<strong>der</strong>ungen an die Landwirtschaft<br />

(Sicherung und Freisetzung ausreichen<strong>der</strong> Flächen für naturbetonte Biotope,<br />

Emissionsbegrenzung für intensive Produktionsweisen, Erhöhung <strong>der</strong> Diversität <strong>der</strong><br />

agrarischen Produktion, insbeson<strong>der</strong>e durch Erweiterung <strong>der</strong> Fruchtfolgen) Rechnung zu<br />

tragen (SRU 1985, S. 357). Der SRU trat daher „für eine allmähliche bzw. sofortige<br />

Senkung <strong>der</strong> Agrarpreise ein“, um die Überschussproduktion zu verringern. Die<br />

Kontingentierung <strong>der</strong> Produkte zu diesem Zwecke lehnte <strong>der</strong> SRU ab (SRU 1985, S. 359).<br />

Die entstehenden Einkommensverluste sollten, wie oben erwähnt, „im Rahmen <strong>der</strong><br />

bestehenden sozial- und strukturpolitischen Maßnahmen nur zum Teil ausgeglichen<br />

werden“ (SRU 1985, S. 360).<br />

b) Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Agrarstrukturpolitik<br />

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