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28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

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30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

Abb. 93:<br />

Landwirtschaftsflächen mit hohen Naturschutzwert<br />

Quelle: BMU 2007b, S. 50<br />

Als wichtiger Wirkfaktor zur Bewertung des Landschaftsbildes wird auch die Schlaggröße<br />

herangezogen, da mit <strong>der</strong>en Zunahme zum einen viele Randstrukturen verloren gehen,<br />

zum an<strong>der</strong>en aber auch die Möglichkeit einheitlicher Bestellung auf großen<br />

zusammenhängenden Flächen besteht (Rodriguez, C. & Wiegand, K. 2009, S. 361). Nach<br />

Haber vereinheitlichen große Ackerschläge das Landschaftsbild, führen jedoch auch zu<br />

einer geringeren Wegdichte und damit zur Abnahme <strong>der</strong> Landschaftszerschneidung<br />

(Haber, W. 2014, S. 170). Die Schlaggrößen haben in <strong>der</strong> Vergangenheit, bedingt durch<br />

Flurbereinigung, im Gebiet <strong>der</strong> früheren DDR auch durch die Kollektivierung <strong>der</strong><br />

Landwirtschaft, ständig weiter zugenommen. Ihre Wirkungen auf das Landschaftsbild<br />

sind auch in Abb. 93 ersichtlich.<br />

Auch die Gestaltung <strong>der</strong> Fruchtfolge wirkt sich durch Abwechslung <strong>der</strong> Kulturen auf den<br />

Fel<strong>der</strong>n auf das Landschaftsbild aus. Zu beachten ist allerdings, dass erst <strong>der</strong> zeitgleiche<br />

Anbau verschiedener Kulturen nebeneinan<strong>der</strong> positiv auf das Landschaftsbild wirkt. Doch<br />

die Auswahl an Kulturen, die auf landwirtschaftlichen Nutzflächen angebaut werden, hat<br />

sich immer weiter eingeengt. Auf dem Großteil <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Nutzfläche<br />

werden nur noch neun Fruchtarten angebaut, und auch <strong>der</strong>en Sortenspektrum wird<br />

immer geringer (BMELV 2007, S. 44). Einige Nutzpflanzen werden heute fast gar nicht<br />

mehr angebaut und damit verschwinden auch typische Landschaftsbil<strong>der</strong> wie z.B. das<br />

früher durch den Flachsanbau geprägte „blaue Allgäu“. Auch <strong>der</strong> zunehmende Anbau<br />

von Biomasse für die energetische Nutzung führt zu einer Einengung von Fruchtfolgen,<br />

da wenige Kulturen wie Mais dominieren (Peters, W. et al. 2008, S. 26; Bundesamt für<br />

Naturschutz 2012d). Der Anteil <strong>der</strong> Maisfläche hat in einigen Regionen bereits mehr als<br />

50% <strong>der</strong> Ackerfläche erreicht (Deutsches Maiskomitee 2010 in Jessel, B. & Moorfeld, M.<br />

2012). Sowohl Eigenart als auch Vielfalt einer Landschaft werden durch diese<br />

Entwicklungen zu Monokulturen negativ beeinflusst (Bundesamt für Naturschutz 2012d,<br />

S. 104).<br />

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