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28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

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30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

Abb. 121:<br />

Güteklassifikation für Gesamtphosphor 1982-2008, LAWA-Messstellen<br />

Quelle: BMU 2010c, S. 49<br />

Der Phosphorüberschuss <strong>der</strong> Landwirtschaft hat seit 1990 deutlich stärker abgenommen<br />

als <strong>der</strong> Stickstoffüberschuss. Allerdings steigen die Phosphorgehalte in den Böden und<br />

damit verbunden die Phosphorausträge immer noch an, da nach wie vor Phosphor im<br />

Überschuss von ca. 8 kg/ha und Jahr in die Böden gelangt (Umweltbundesamt 2010c, S.<br />

15; BMU 2010d, S. 102).<br />

Beson<strong>der</strong>s hohe Phosphormengen können durch Abschwemmungen von<br />

schneebedeckten o<strong>der</strong> gefrorenen Ackerflächen o<strong>der</strong> durch Düngerausbringung<br />

unmittelbar vor Starkregen, insbeson<strong>der</strong>e im hängigen Gelände, in Gewässer gelangen.<br />

Bei stärkerer Bodenverdichtung können auch von beweideten hängigen Grünlandflächen<br />

Tierexkremente abgeschwemmt werden. Der SRU hat für 1985 angegeben, dass „4,6% <strong>der</strong><br />

Gesamtphosphatfracht (Anmerkung: umgerechnet auf Phosphor, siehe SRU 1985, S. 253)<br />

<strong>der</strong> Gewässer <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland (...) auf Abschwemmungen von Weiden<br />

und Viehtriebwegen sowie auf direkt in die Gewässer abgesetzte tierische<br />

Ausscheidungen zurückzuführen“ sind. Dies entsprach damals „mehr als ¼ <strong>der</strong> gesamten<br />

Phosphatbelastung (Anmerkung: umgerechnet auf Phosphor, siehe SRU 1985, S. 253) aus<br />

dem Bereich <strong>der</strong> Landwirtschaft“ (SRU 1985, S. 257). Da sich die beweidete<br />

Grünlandfläche seit 1993 (siehe Kapitel 5.2.2) ausgedehnt hat, ist weiter davon<br />

auszugehen, dass ein Abschwemmungsrisiko für Phosphor aus tierischen Ausscheidungen<br />

besteht. Allerdings ist <strong>der</strong> Anteil stark hängiger Flächen (Weiden mit Almen) seit 1993<br />

rückläufig, was die Abschwemmungsgefahr wie<strong>der</strong>um vermin<strong>der</strong>t.<br />

Des Weiteren kann Phosphor mit erodierten Bodenpartikeln in Gewässer gelangen. Der<br />

Anteil <strong>der</strong> Erosion am Phosphoreintrag in die Gewässer hat sich seit dem<br />

Untersuchungszeitraum 1983-1987 nicht wesentlich verän<strong>der</strong>t (siehe Abb. 120). Fuchs et<br />

al. geben aktuell als Wert für die Phosphor-Depositionsrate, „die von <strong>der</strong> Landnutzung<br />

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