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28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

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30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

Abb. 42: Dauergrünland-Entwicklung von 2005 bis 2008<br />

Quelle: Nitsch, H. & Osterburg, B. 2009<br />

Des Weiteren sind Lebensräume gefährdet, die durch extensive landwirtschaftliche<br />

Nutzung entstanden sind und <strong>der</strong>en Erhaltung von <strong>der</strong> Weiterführung dieser Nutzung<br />

abhängig ist. „Hier sind vor allem viele für den Naturschutz beson<strong>der</strong>s relevante Flächen<br />

(u.a. High-Nature-Value-Flächen) hervorzuheben, die auf eine extensive Nutzung<br />

angewiesen sind“ (SRU 2012, S. 9). Für viele Rote Liste-Arten ist das „Inkulturhalten“ <strong>der</strong><br />

Flächen existenziell wichtig (Verband <strong>der</strong> Landwirtschaftskammern 2010, S.9). Auf<br />

Grenzertragsstandorten wird diese Nutzung aus wirtschaftlichen und<br />

arbeitswirtschaftlichen Gründen jedoch häufig eingestellt. Der Umfang an<br />

Grenzertragsstandorten wird auf 4,87 Mio. ha geschätzt (Verband <strong>der</strong><br />

Landwirtschaftskammern 2010, S.9). Diese Überlegungen gelten auch für die Auen von<br />

Fließgewässern, die sich häufig durch eine hohe natürliche bzw. biologische Vielfalt<br />

auszeichnen (DRL 2009)<br />

Schutzwürdige und gefährdete Biotope werden seit 1975 in den systematischen<br />

Biotopkartierungen erfasst (SRU 1985, S. 167). 1985 belief sich in <strong>der</strong> Agrarlandschaft „<strong>der</strong><br />

Flächenanteil <strong>der</strong> kartierten, als schutzwürdig angesehenen Biotope durchschnittlich auf<br />

3-5%“ (Haber 1983 in SRU 1985, S. 167). Kleinere Strukturen wie Einzelbäume und<br />

Baumgruppen, Hecken, Bäche und Kleingewässer blieben jedoch unberücksichtigt und<br />

wurden erst durch Erhebungen im Rahmen von Flurbereinigungen bzw. durch die<br />

Agrarreform von 2003 (Einführung von Zahlungsansprüchen, auch für<br />

Landschaftselemente als Bestandteil landwirtschaftlicher Schläge) kartiert. Die<br />

Biotopkartierung <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> umfasst heute 1,5 Mio. Geodatensätze und 1,9 Mio.<br />

Sachdatensätze (ohne Hessen) (Fuchs, D. & Hänel, K. 2010).<br />

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