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28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

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30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

• Konkrete Vorgaben zur Düngeplanung, schlagspezifischen Dokumentation und<br />

Aufzeichnungspflicht. Bereitstellung entsprechen<strong>der</strong> Daten für Aufgaben <strong>der</strong><br />

Wasserbehörden (Bund-Län<strong>der</strong>-Arbeitsgemeinschaft Wasser 2012)<br />

• Festlegung spezifischer Werte für zulässige Überschüsse (N, P) in Abhängigkeit des<br />

Betriebstyps (Einteilung nach ausgebrachtem N-Zufuhr über organische Düngung<br />

und P-Bodengehaltsklasse)<br />

• Berücksichtigung von NH3-Emissionen: Ausweisung von Mittelwerten <strong>der</strong> NH3-<br />

Austräge auf Betriebsebene<br />

• Ahndung von Ordnungswidrigkeiten: Überschreitung <strong>der</strong> zulässigen Überschüsse –<br />

Verpflichtung zur Inanspruchnahme von Beratung; mehrmaliges Überschreiten –<br />

Ordnungswidrigkeit, evtl. befristete Kürzung <strong>der</strong> zulässigen Höchstfracht (VDLUFA<br />

Arbeitskreis Nachhaltige Nährstoffhaushalte 2012).<br />

• Anrechnung pflanzlicher Anteile in Gärrückständen auf die maximale<br />

Ausbringungsmenge für organischen Stickstoff mit Wirtschaftsdünger<br />

(Umweltbundesamt 2009d, S. 6)<br />

• Vermeidung des Eintrags von Nährstoffen in Gewässer durch Einhaltung von<br />

Abständen (mind. 1 m) und Vermeidung von Erosion (Bund-Län<strong>der</strong>-Arbeitsgruppe<br />

zur Evaluierung <strong>der</strong> Düngeverordnung, 2012)<br />

• Konkretisierung absoluter Ausbringungsverbote.<br />

Neben den Regelungsdefiziten ergeben sich aber auch Vollzugsdefizite. So lassen<br />

unspezifische Anfor<strong>der</strong>ungen Anwendungsspielräume im Einzelfall zu, und insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Kontrolle <strong>der</strong> großen Zahl landwirtschaftlicher Betriebe und landwirtschaftlicher<br />

Flächen ist schwierig bzw. unmöglich. Die Einhaltung von Cross Compliance wird nur an<br />

1% <strong>der</strong> Betriebe jährlich kontrolliert. Daneben spielen bewirtschaftungs- und<br />

witterungsbedingte Einflüsse eine entscheidende Rolle bei <strong>der</strong> Entstehung negativer<br />

Umwelteffekte (Möckel, S. 2011).<br />

7.3 Umweltschonende Landwirtschaft durch Anbausysteme und Fruchtfolgen<br />

7.3.1 For<strong>der</strong>ungen des SRU 1985<br />

Inhaltliche For<strong>der</strong>ungen<br />

Der SRU kritisierte 1985 eine zunehmende Spezialisierung <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Landwirtschaft,<br />

vor allem die Abkehr von vielseitigen, weiten Fruchtfolgen und die Zunahme des<br />

Einsatzes „externer Produktionshilfsmittel“ (SRU 1985, S. 333). Er for<strong>der</strong>te die Ausdehnung<br />

von Fruchtfolgen und die Stärkung des Kreislaufgedankens. Hierfür sollte eine bessere<br />

Abstimmung „verschiedener Aktivitäten <strong>der</strong> pflanzlichen und tierischen Erzeugung“<br />

stattfinden (SRU 1985, S. 333), „<strong>der</strong> Fruchtfolge ihre zentrale Rolle in <strong>der</strong><br />

Landbewirtschaftung“ zurückgegeben werden, um diese wie<strong>der</strong> zu stärkerer System-<br />

Orientierung zu bringen, die durch die Attribute „vielseitig“ und „komplex“ sowie die<br />

Kombination Pflanze-Tier gekennzeichnet ist“ (SRU 1985, S. 334).<br />

Verbesserungen <strong>der</strong> Fruchtfolgegestaltung ließen sich nach Ansicht des SRU durch die<br />

Berücksichtigung folgen<strong>der</strong> Kriterien erreichen:<br />

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