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28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

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30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

eng mit <strong>der</strong> 2. Säule zu verknüpfen, um sowohl eine aus Umwelt- und<br />

Naturschutzsicht sinnvolle Auswahl als auch ein entsprechendes Management<br />

<strong>der</strong> Flächen sicherzustellen (Matzdorf, B., 2011). Diese Möglichkeit wurde von<br />

<strong>der</strong> Europäischen Kommission jedoch eingeschränkt, um eine<br />

Doppelför<strong>der</strong>ung zu vermeiden (BMELV 2013h).<br />

• Bei Schlägen, die größer als 10 ha sind, hat eine schlagspezifische Ausweisung<br />

<strong>der</strong> Flächen zu erfolgen, bei Betrieben mit mehr als 100 ha Acker- o<strong>der</strong><br />

Dauerkulturfläche ist eine betrieblicher Agrarumweltplan aufzustellen<br />

(Oppermann, R. et al. 2012b, S. 7).<br />

Nutzung <strong>der</strong> ökologischen Vorrangflächen:<br />

Die neue GAP sieht vor, dass als ökologische Vorrangflächen Brachen,<br />

Landschaftselemente, Pufferstreifen, Aufforstungsflächen, Zwischenfrüchte (gewichtet mit<br />

Faktor 0,3), Leguminosen (gewichtet mit Faktor 0,7) und Kurzumtriebsplantagen<br />

angerechnet werden können. Dabei ist <strong>der</strong> volle Einsatz von Pflanzenschutzmitteln<br />

erlaubt, ebenso <strong>der</strong>jenige von Düngemitteln bei Zwischenfrüchten. Leguminosen dürfen<br />

nur mit Wirtschaftsdüngern gedüngt werden. Nicht aufgegriffen wurde die For<strong>der</strong>ung<br />

des Umwelt- und Naturschutzes, Eingriffe in die Pflanzenbestände zwischen dem 1. Mai<br />

und dem 31. Juli sowie die Ernte vor dem 1. August bzw. den Stoppelumbruch vor dem<br />

31. Dezember zu untersagen (NABU 2012; Oppermann, R. et al. 2012b, S. 7).<br />

Flächenkonkurrenzen:<br />

An<strong>der</strong>s als zu Zeiten <strong>der</strong> konjunkturellen Flächenstilllegung zur Reduktion von<br />

Produktionsüberschüssen sind heute, bedingt auch durch den zunehmenden Anbau von<br />

Energie-Biomasse, aber auch durch verän<strong>der</strong>te Konsumgewohnheiten weltweit, durch<br />

wachsende Flächenversiegelung, Ausdehnung von Wüsten u.ä., die weltweite Nachfrage<br />

nach landwirtschaftlichen Produkten und mit ihr auch die Nachfrage nach<br />

landwirtschaftlichen Flächen sowie die Intensität <strong>der</strong> Flächenbewirtschaftung ständig<br />

gestiegen. Zusätzliche Ansprüche an die Landnutzungen implizieren damit immer<br />

indirekte Effekte, entwe<strong>der</strong> in Form <strong>der</strong> „Inkulturnahme“ von Flächen (in an<strong>der</strong>en<br />

Regionen <strong>der</strong> Welt = Indirect land use changes, iLUC) bzw. in <strong>der</strong> Steigerung <strong>der</strong><br />

Intensität auf bereits genutzten Flächen.<br />

Die Einigung zur Bereitstellung ökologischer Vorrangflächen lässt jedoch sowohl<br />

bezüglich zusätzlichen Flächenumfangs als auch <strong>der</strong> Nutzungsmöglichkeiten nur geringe<br />

Effekte auf die Flächenkonkurrenz erwarten, so dass die Aussage, <strong>der</strong><br />

Produktionsrückgang werde mit Intensitätssteigerungen auf an<strong>der</strong>en Flächen<br />

ausgeglichen („ecological set-aside would lead to some intensification of surrounding<br />

grassland“ (van Zeijts, H. et al. 2011, S. 13), nur eine sehr eingeschränkte Zustimmung<br />

erhalten kann.<br />

Finanzielle Wirkungen:<br />

Finanzielle Wirkungen <strong>der</strong> Bereitstellung ökologischer Vorrangflächen gehen zum einen<br />

von <strong>der</strong> Ertragsmin<strong>der</strong>ung und <strong>der</strong> Beeinflussung des Pachtmarktes aus, zum an<strong>der</strong>en<br />

von <strong>der</strong> Gewährung <strong>der</strong> Direktzahlungen.<br />

Die dargestellten Ausführungen lassen den Schluss zu, dass die ertragsmin<strong>der</strong>nden Effekte<br />

gering ausfallen werden. Außerdem wird auch damit gerechnet, dass die<br />

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