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28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

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30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

bzw. die Produktion nachwachsen<strong>der</strong> Rohstoffe jedoch auch einen Beitrag zum<br />

Klimaschutz leisten, wenn diese Maßnahmen entsprechend gestaltet werden. Dabei<br />

können sich auch Synergien mit dem Umwelt- und Naturschutz ergeben, z. B. durch die<br />

Renaturierung von Mooren sowie die Erhaltung o<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>herstellung von Grünland.<br />

Landschaftsbild:<br />

Die Bewertung <strong>der</strong> Gefährdungs- und Belastungssituation des Landschaftsbildes ist stark<br />

subjektiv beeinflusst, da dieses „erst durch die menschliche Wahrnehmung [entsteht]“<br />

und die „Wahrnehmung von Natur und Landschaft ist immer subjektiv, da ein<br />

wahrnehmendes Subjekt vorhanden sein muss“ (Köhler, B. & Preiß, A. 2000, S. 5 u. 6f.).<br />

Zur Bewertung des Landschaftsbildes und seiner Entwicklung seit 1985 werden im<br />

vorliegenden Gutachten folgende landwirtschaftliche Wirkfaktoren betrachtet:<br />

• Brachfallende Flächen, die <strong>der</strong> Sukzession überlassen werden<br />

• Aufgabe von Streuobstwiesen, extensivem Grünland als Beispielen traditioneller<br />

Nutzungsformen<br />

• Vermin<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> Beseitigung von Landschaftselementen in Form prägen<strong>der</strong><br />

kleinräumiger, natürlicher und naturnaher Biotope<br />

• Schlaggröße und Fruchtfolge als Indikatoren von Vielgestaltigkeit und<br />

Abwechslung.<br />

Dabei zeigt sich, dass die Entwicklung dieser Faktoren für das Landschaftsbild als negativ<br />

zu bewerten ist. So nehmen in einigen Regionen brachfallende Flächen zu, wodurch z.B.<br />

in Mittelgebirgsregionen das typische Bild des Wechsels von Wald und offenen Flächen<br />

verloren geht. Ebenso sind ein weiterer Rückgang von Streuobstflächen sowie eine<br />

weitere Zunahme <strong>der</strong> Schlaggrößen und eine Einengung <strong>der</strong> Fruchtfolgen zu beobachten.<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Ausstattung mit naturnahen Landschaftselementen und High Nature<br />

Value-Flächen kann im Zeitverlauf noch nicht beurteilt werden, bedarf aber weiterer<br />

Anstrengungen, um <strong>der</strong>en Zielwert von 19% bis <strong>2015</strong> (Stand 2009: 13%) zu erreichen.<br />

Luft:<br />

Die allgemeine Gefährdungs- und Belastungssituation <strong>der</strong> Luft hat sich seit 1985<br />

verbessert. Der Ausstoß aller Luftschadstoffe konnte in <strong>der</strong> Vergangenheit erheblich<br />

verringert werden. Doch die landwirtschaftlichen Emissionen wurden im gleichen<br />

Zeitraum nur geringfügig reduziert, so dass <strong>der</strong>en Anteil an den Gesamtemissionen für<br />

die meisten Luftschadstoffe zugenommen hat. Dennoch ist <strong>der</strong> Anteil landwirtschaftlicher<br />

Emissionen von Luftschadstoffen im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Quellbereichen meist gering;<br />

nur in Bezug auf Ammoniak ist die Landwirtschaft <strong>der</strong> größte Emittent.<br />

Lebensmittel:<br />

Die Schadstoffbelastung von Lebensmitteln mit unerwünschten Stoffen wie Rückständen<br />

und Kontaminanten ist im Allgemeinen als gering einzustufen. Die Ergebnisse <strong>der</strong><br />

Lebensmittelkontrollen zeigen, dass die festgelegten Höchstwerte meist eingehalten<br />

werden, und die gefundenen Belastungen werden i.d.R. nicht als gesundheitsschädigend<br />

eingestuft. Dennoch zeigen die immer wie<strong>der</strong> auftretenden Lebensmittelskandale, dass es<br />

zu Übertretungen des Lebensmittelrechts kommt, wobei häufig die entsprechenden<br />

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