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Absatzwirtschaft - ABC Marketingpraxis

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Technischer Betriebswirt Arno Schneider<br />

Der Anbieter (Monopolist muß beispielsweise beachten, daß zu hohe Preise:<br />

- latente Konkurrenz wachrufen können<br />

- staatliche (behördliche) Reaktionen auslösen können<br />

- Verbraucherverbände auf den Plan rufen können<br />

- Gewerkschaften zu höheren Lohnforderungen veranlassen können usw.<br />

Oligopol:<br />

Das Angebotsoligopol ist eine Marktform, die durch eine kleine Anzahl von Anbietern mit<br />

relativ großen Marktanteilen gekennzeichnet ist. Bei lediglich zwei Anbietern wird von Dyopol<br />

gesprochen.<br />

In der Realität sind nur Oligopole auf unvollkommenen Märkten anzutreffen. Auch der<br />

einzelne Oligopolist sieht sich daher typischerweise einer doppelt geknickten Preis-<br />

Absatz-Funktion gegenüber.<br />

Aufgrund der Marktunvollkommenheiten verfügt der Oligopolist über einen monopolistischen<br />

Bereich, in dem er bei Preisänderungen die Konkurrenz nicht zu berücksichtigen<br />

braucht. Dieser Bereich wird auch als „reaktionsfreier Bereich“ bezeichnet. Überschreitet<br />

der Oligopolist den Oberpreis, verliert er zahlreiche Kunden an die Konkurrenz. Insofern<br />

besteht kein Unterschied zur Marktform des Polypols.<br />

Ein wesentlicher Unterschied ergibt sich jedoch, wenn der Oligopolist den Unterpreis unterschreitet<br />

und damit die Präferenzmauer der Konkurrenz durchbricht. In diesem fall<br />

kann der Preisbrecher bestenfalls vorübergehend zusätzliche Kunden gewinnen. Wegen<br />

der großen Kundenverluste, die die betroffenen Konkurrenten erleiden, werden sich diese<br />

stets zu einer Reaktion veranlaßt sehen. Sie senken ebenfalls die Preise. Man trifft sich<br />

also auf einem niedrigeren Preisniveau wieder. Der lachende Dritte dabei, ist der Nachfrager,<br />

um den sich die Oligopolisten kämpferisch bewerben.<br />

Verhaltensweisen im Oligopol:<br />

Als mögliche Verhaltensweisen im Oligopol sind zu unterscheiden:<br />

a) Wirtschaftsfriedliches Verhalten<br />

Alle Oligopolisten verbleiben mit ihren Preisen in ihren monopolistischen Bereichen,<br />

sobald jedoch der als Preisführer anerkannte Oligopolist seinen Preis über den Oberpreis<br />

anhebt (z.B. um inflatorisch gestiegene Kosten aufzufangen), heben alle anderen<br />

Oligopolisten ebenfalls unverzüglich ihren Preis an.<br />

b) Kampfpolitik<br />

Die Kampfpolitik wird mit dem Ziel der Vernichtung der Gegner betrieben, um nach<br />

erfolgreicher Verdrängung den Markt als Monopolist beherrschen zu können.<br />

Eine Kampfansage bedeutet sowohl das Unterschreiten des Unterpreises, als auch<br />

das Nichterhöhen des Preises bei einer Preisanhebung seitens des Preisführers.<br />

c) Verabredetes Verhalten<br />

Die Oligopolisten stimmen ihre Preispolitik aufeinander ab. Wegen des strickten Kartellverbots<br />

im Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen erfolgen diese Abreden<br />

meist außerhalb der Öffentlichkeit (z.B. „Frühstückskartell“).<br />

Zur Kampfpolitik ist festzustellen, daß sich die mit dem Preiskampf verfolgten Ziele häufig<br />

als letztlich nicht realisierbar erweisen.<br />

<strong>Absatzwirtschaft</strong> Seite 19

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