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Absatzwirtschaft - ABC Marketingpraxis

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Technischer Betriebswirt Arno Schneider<br />

Zusammenfassung:<br />

Faßt man die Überlegungen zu den drei vorhergehenden Beispielen zusammen, dann<br />

stellt man fest, daß Preisdifferenzierung folgende Vorteile bringen kann:<br />

1. Durch Preisdifferenzierung kann die Absatzmenge gesteigert werden. Dadurch kann<br />

Preisdifferenzierung zur besseren Kapazitätsauslastung beitragen und damit die Gewinne<br />

erhöhen bzw. Verluste mindern (vergl. Beispiel 1 Preisdifferenzierung nach Absatzmengen).<br />

2. Durch Preisdifferenzierung können unterschiedliche Wettbewerbssituationen ausgenutzt<br />

werden. Diese Anpassung an unterschiedliche Marktbedingungen führt zur kurzfristigen<br />

Gewinnmaximierung (vergl. Beispiel 2 räumliche Preisdifferenzierung).<br />

3. Durch Preisdifferenzierung kann die zu bestimmten Zeiten auftretende Überhangnachfrage<br />

auf Zeiten mit Angebotsüberhang verlagert werden (vergl. Beispiel 3 zeitliche<br />

Preisdifferenzierung). So werden vorhandene Kapazitäten gleichmäßiger genutzt,<br />

Umsatz und Gewinn erhöht.<br />

Diese Überlegungen ließen aber auch gewisse Risiken erkennen:<br />

1. Ist das Marktgeschehen für die Käufer wahrnehmbar (= transparenter Markt), dann<br />

besteht die Gefahr des Nachfragerückgangs beim Hochpreisgut (vergl. Beispiel 1<br />

Preisdifferenzierung nach Absatzmengen und Beispiel 2 räumliche Preisdifferenzierung).<br />

Die Folge kann sein, daß der Gesamtdeckungsbeitrag nach der Preisdifferenzierung<br />

niedriger ist als vorher.<br />

2. Ein hoher Preis lockt im Falle mangelhaften Wettbewerbs die Konkurrenz an, so daß<br />

sich die Marktstellung des Unternehmens verschlechtert (vergl. Beispiel 2 räumliche<br />

Preisdifferenzierung). In diesem Falle werden geringere Absatzmengen die Folge sein.<br />

3. Wird die Nachfrage wesentlich von außerpreislichen Faktoren bestimmt, ist also die<br />

Nachfrage bei Preisveränderungen unelastisch, dann werden Niedrigpreise zu Umsatzeinbußen<br />

und zu geringeren Deckungsbeiträgen führen.<br />

4. Preisdifferenzierung bringt jeweils nur dann den gewünschten Erfolg, wenn eine Zerlegung<br />

des Gesamtmarktes in Teilmärkte möglich ist (=Marktsegmentierung). In den<br />

vorhergehenden Beispiele wurde wie folgt unterteilt:<br />

Zerlegung des Marktes in Klein- und Großabnehmer, in Kunden des Ortes A und des<br />

Ortes B, sowie in Urlauber der Vor-, Haupt- und Nachsaison.<br />

<strong>Absatzwirtschaft</strong> Seite 75

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