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Absatzwirtschaft - ABC Marketingpraxis

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Technischer Betriebswirt Arno Schneider<br />

1.3 Produktpolitik<br />

1.3.1 Produktgestaltung<br />

Ein erheblicher Teil der Produktpolitik bezieht sich auf die Anpassung bestehender Produkte<br />

an die veränderten Marktkonstellationen.<br />

Diese systematische Weiterentwicklung bestehender Erzeugnisse soll als Produktgestaltung<br />

bezeichnet werden. Sie kommt in zwei verschiedenen Formen vor:<br />

1. Ein weiterentwickeltes Erzeugnis löst das alte Produkt ab und wird an dessen Stelle in<br />

das Leistungsprogramm aufgenommen. Das Produktionsprogramm wird dadurch nicht<br />

ausgeweitet. Dieser Tatbestand wird als Produktmodifikation bezeichnet.<br />

Gegenstand der Modifikation kann sowohl die Veränderung der technischen Funktionen<br />

wie auch eine Veränderung des Produktäußeren sein. Während im ersten Fall der<br />

Grundnutzen erhöht wird, erhöht beispielsweise ein gelungenes Produktdesign den<br />

Zusatznutzen.<br />

Die Frage eines verkaufsfördernden Designs ist vor allem bei Gebrauchsgütern wichtig,<br />

bei denen keine wesentlichen Steigerungen des Grundnutzens möglich erscheinen.<br />

2. Die Produktgestaltung kann auch dazu führen, daß das veränderte Produkt zusätzlich<br />

in das bisherige Leistungsprogramm aufgenommen wird.<br />

Es vergrößert sich dadurch die Zahl der angebotenen Varianten eines Grundtyps. Dies<br />

wird als Produktvariation gelegentlich auch als Produktdifferenzierung bezeichnet.<br />

Da andererseits der Begriff der Differenzierung in der Literatur auch für den Fall verwendet<br />

wird, bei dem ein Produkt auf verschiedenen Märkten zu unterschiedlichen<br />

Preisen (Preisdifferenzierung) angeboten wird, soll hier dem Begriff der Variation der<br />

Vorzug gegeben werden.<br />

Modifikation und Variation entspringen in der Regel unterschiedlichen Marktstrategien.<br />

Während die Modifikation darauf abzielt, das Nachfragepotential eines ganz bestimmten<br />

Teilmarktes zu befriedigen, zielt die Variation auf die Ausschöpfung des Potentials eines<br />

Gesamtmarktes.<br />

Die Gefahr liegt darin, daß eine unkontrollierte Produktvariation zu einer großzügigen<br />

Ausweitung des Leistungsprogramms führt, in deren Gefolge häufig unwirtschaftliche<br />

Fertigungsgrößen in Kauf genommen werden müssen.<br />

Die systematische Weiterentwicklung bestehender Erzeugnisse soll als Produktgestaltung<br />

bezeichnet werden.<br />

<strong>Absatzwirtschaft</strong> Seite 49

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