Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende - BfU
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schwer verletzten <strong>und</strong> getöteten PW-Insassen aus-<br />
serorts auf einen Unfall mit Kontrollverlust des<br />
Fahrzeugs zurückzuführen sind.<br />
Auffahrunfälle (Unfalltypen-Nr. 41, 42, 49) verur-<br />
sachen 6 % aller schwer verletzten <strong>und</strong> getöteten<br />
PW-Insassen, wobei dieser Unfalltyp namentlich<br />
auf gerader Strecke vorkommt.<br />
Die Aufschlüsselung nach Unfallstelle zeigt, dass<br />
selbst ausserorts 16 % aller PW-Insassen in Knoten<br />
schwer verletzt oder getötet wurden. Dabei<br />
sind die häufigsten Unfalltypen Unfälle beim Linksabbiegen<br />
<strong>und</strong> «aus Sicht eines Vortrittsberechtigten<br />
mit einem von links kommenden Fahrzeug»<br />
(Unfalltypen-Nr. 62, 63, 71).<br />
4.4.2 Relevante «mögliche Mängel/Einflüsse»<br />
Bei Unfällen mit schwer verletzten <strong>und</strong> getöteten<br />
PW-Insassen ausserorts sind folgende Mängel, die<br />
für die Realisierung einer adäquaten Infrastruktur<br />
Aufschluss geben könnten, auffällig häufig genannt:<br />
Ablenkung <strong>und</strong> Unaufmerksamkeit<br />
Nichtanpassen der Geschwindigkeit an die Linienführung<br />
<strong>und</strong> an die Strassenverhältnisse<br />
Missachten des signalisierten Vortritts<br />
Falsches Spurhalten in Kurven<br />
Da im Unfallerhebungsbogen Mehrfachnennungen<br />
der Mängel möglich sind, macht die Angabe von<br />
Anteilen bei dieser Analyse keinen Sinn.<br />
4.4.3 Mögliche infrastrukturelle Defizite<br />
Die einzelnen Unfalltypen können auf verschiedene<br />
mögliche infrastrukturelle Defizite zurückgeführt<br />
werden. Ebenso können infrastrukturelle Defizite<br />
verschiedene Unfalltypen verursachen. Ein Über-<br />
blick über die möglichen Zusammenhänge ist in<br />
Tabelle 32, S. 113 dargestellt.<br />
4.5 Autobahn<br />
4.5.1 Relevante Unfalltypen<br />
Die Unfall-Analyse nach Unfalltypen zeigt folgende<br />
zwei relevante Unfalltypen auf Autobahnen:<br />
Unerwarteter Weise sind auch auf Autobahnen<br />
Kollisionen mit festen Objekten am häufigsten<br />
(41 % aller Getöteten <strong>und</strong> Schwerverletzten). Die<br />
Aufschlüsselung nach Kollisionsobjekten zeigt, dass<br />
in r<strong>und</strong> der Hälfte aller Kollisionen mit Getöteten<br />
<strong>und</strong> Schwerverletzten die Leitplanke das Kollisionsobjekt<br />
ist. Auffällig ist, dass selbst auf Autobahnen<br />
verhältnismässig oft das Kollisionsobjekt «Zäune/Mauern/Geländer»<br />
genannt ist. Aber auch die<br />
steigende Böschung spielt als Kollisionsobjekt eine<br />
erhebliche Rolle.<br />
Bei der Betrachtung der Häufigkeit von Kollisionsobjekt-Nennungen<br />
darf natürlich nicht ausser Acht<br />
gelassen werden, dass die Leitplanke (insbesondere<br />
die Mittelleitplanke) als Richtungstrennungs-Element<br />
fester Bestandteil des Systems «Autobahn» <strong>und</strong><br />
damit omnipräsent ist. Unter diesem Punkt fallen<br />
die 300 Nennungen der Leitplanke als Kollisionsobjekt<br />
weniger stark ins Gewicht im Vergleich zu den<br />
326 Nennungen der Einzelobjekte «Insel/Inselpfosten/Schild/Pfosten/Mast/Baum/Zaun/Mauer/Geländer».<br />
Mit ca. 32 % der schwer verletzten <strong>und</strong> getöteten<br />
PW-Insassen machen die Auffahrunfälle (Unfalltypen-Nr.<br />
41, 42, 49) auch einen grossen Anteil aus.<br />
Die meisten davon finden sich auf gerader Strecke.<br />
114 Risikofaktoren (Autoren: Y. Achermann-Stürmer, G. Scaramuzza) bfu-Sicherheitsdossier Nr. 07