Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende - BfU
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Blendfreies Fernlicht (partielles Fernlicht): Auch<br />
dieses System arbeitet auf der Basis von Sensoren,<br />
die andere Verkehrsteilnehmer erkennen. Beim<br />
blendfreien Fernlicht wird jedoch nicht die Ausleuchtweite<br />
reguliert, sondern mit konstantem<br />
Fernlicht (d. h. mit maximaler Ausleuchtweite) gefahren<br />
(Abbildung 26). Im Fall entgegenkommender<br />
oder vorausfahrender Verkehrsteilnehmer wird<br />
eine lichtfreie Fläche ausgespart, sodass eine Blendung<br />
vermieden wird [135].<br />
Wirksamkeit: Es bestehen Bedenken, dass die<br />
optimierte Strassenausleuchtung die Lenker zu<br />
einer schnelleren Fahrweise animieren könnte<br />
[134]. Eine erste Simulatorstudie zu adaptiven<br />
Frontlichtsystemen konnte derartige Effekte zwar<br />
nicht nachweisen [137]. Aussagekräftige Bef<strong>und</strong>e<br />
sind indessen nur durch Erfahrungswerte im Realverkehr<br />
möglich. Im Rahmen des EU-Projekts<br />
TRACE wird von einem Rettungspotenzial von lediglich<br />
0,6 % aller Schwerverletzten ausgegangen<br />
[123].<br />
Abbildung 26<br />
Blendfreies Fernlicht<br />
Quelle: Hella<br />
2.2.4 Gefahrenmarkierungslicht<br />
Mit Hilfe eines Kamerasystems werden potenzielle<br />
Kollisionsobjekte (z. B. Fussgänger oder Tiere) auf<br />
oder neben der Fahrbahn von der Fahrzeugsensorik<br />
detektiert <strong>und</strong> gezielt mit einem Richtscheinwerfer<br />
angestrahlt. So werden die Gefahrenquellen wesentlich<br />
früher erkannt <strong>und</strong> bewusst wahrgenommen,<br />
sodass eine rechtzeitige Anpassung des Fahrverhaltens<br />
möglich wird (Abbildung 27, [138]).<br />
Wirksamkeit: Gefahrenmarkierungslichter befinden<br />
sich noch in der Entwicklung; empirische Bef<strong>und</strong>e<br />
zum Sicherheitsnutzen fehlen noch. Der<br />
Sicherheitsnutzen für die PW-Insassen selbst dürfte<br />
jedoch bescheiden sein; dieses System kommt primär<br />
den äusseren Kollisionsgegnern zugute.<br />
Abbildung 27<br />
Lichtverteilung bei einem Gefahrenmarkierungslicht<br />
Quelle: Mercedes-Benz, [137]<br />
150 Massnahmenbereich: Fahrzeug (Autor: M. Cavegn) bfu-Sicherheitsdossier Nr. 07