Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende - BfU
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insbesondere mit der Zuordnung der erkannten<br />
Zeichen zur richtigen Fahrspur.<br />
Neben den bereits auf dem Markt erhältlichen rein<br />
informierenden <strong>und</strong> warnenden Systemen (zum<br />
Teil als Speed Alert bezeichnet) könnten künftige<br />
Systeme auch aktiv eingreifen <strong>und</strong> die Geschwin-<br />
digkeit automatisch anpassen. Zwischen den informierenden<br />
<strong>und</strong> den autonomen Geschwindigkeitssystemen<br />
liegen die unterstützenden<br />
Systeme: Besonders aussichtsreich erscheint dabei<br />
die Kombination mit einem Feedback-Gaspedal,<br />
das mit gezieltem Gegendruck gegen den Fahrerfuss<br />
die Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit<br />
kenntlich macht (Abbildung 38). Derartige aktive<br />
Gaspedale stossen nicht nur auf eine hohe Akzeptanz,<br />
sondern reduzieren auch die empf<strong>und</strong>ene<br />
Beanspruchung beim Fahren [175].<br />
Dynamisches ISA: Der Wirkbereich von ISA-<br />
Systemen kann erweitert werden, indem nicht nur<br />
die Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit<br />
berücksichtigt wird, sondern auch unangepasste<br />
Geschwindigkeit unterhalb der Höchstgeschwindigkeit<br />
– beispielsweise bei definierten Gefahren<br />
wie Unfallhäufungsstellen, Nebel, Glättegefahr<br />
oder Kindergärten/Schulen (Gefahrenpunktwarner)<br />
oder wenn mit zu hoher Geschwindigkeit auf eine<br />
vorausliegende Kurve gefahren wird (Kurvengeschwindigkeitswarner,<br />
Curve Speed Warning<br />
CSW28 ) (Abbildung 39). Ein dynamisches ISA erfordert<br />
jedoch den Datenaustausch zwischen den<br />
Fahrzeugen <strong>und</strong> den Infrastrukturschnittstellen<br />
(Kap. VII.2.8, S. 168). Sofern 30 % der Fahrzeuge<br />
mit einem derartigen Warnsystem ausgestattet<br />
wären, würden gemäss Simulatorstudien auch<br />
nicht ausgerüstete Fahrzeuge profitieren [176].<br />
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28 Dieses System wird im Rahmen des euroFOT-Projekts vom<br />
Automobilhersteller Ford getestet.<br />
Wirksamkeit: Massnahmen zur Geschwindigkeitsreduktion<br />
gehören zu den wirkungsvollsten Sicherheitsmassnahmen<br />
im Strassenverkehr [171]. In<br />
einem dänischen Feldversuch zeigte sich, dass die<br />
Fahrzeit oberhalb der Geschwindigkeitslimite durch<br />
ein warnendes ISA um über 30 % gesenkt werden<br />
kann [177]. Der Einfluss von ISA ist im Innerortsbereich<br />
geringer als bei den höheren Ausserortslimiten<br />
[178,179]. ISA führt neben der besseren Einhaltung<br />
von Geschwindigkeitslimiten auch zu einer<br />
Harmonisierung der gefahrenen Geschwindigkeiten<br />
[179,180].<br />
Gemäss zwei unabhängigen Studien könnten warnende<br />
ISA die Anzahl tödlicher Unfälle um 17 bis<br />
18 % reduzieren [123,181]. Das Rettungspotenzial<br />
von aktiv eingreifenden, nicht übersteuerbaren<br />
Systemen wird sogar als doppelt so gross eingeschätzt<br />
[181]. Die Akzeptanz solcher autonomen<br />
Systeme ist jedoch sehr gering [182,183]. Das e-<br />
Safety Forum geht davon aus, dass bei einer vollständigen<br />
Implementierung in allen Fahrzeugen die<br />
Anzahl der Unfälle mit Verletzungsfolge auf Landstrassen<br />
um 10 % reduziert werden könnte [136].<br />
Innerorts wäre die Reduktion der Verletzungen<br />
gemäss einer schwedischen Feldstudie mit 20 %<br />
sogar doppelt so hoch (inkl. Kollisionsgegner)<br />
[184].<br />
Mehrere Untersuchungen zum Kosten-Nutzen-<br />
Verhältnis ergeben, dass der Nutzen von ISA grösser<br />
ausfällt als die Kosten für das System [80,143].<br />
[1, Werdin, H]<br />
In Europa existieren bereits mehrere Initiativen zur<br />
Förderung von ISA wie etwa in Schweden, Grossbritannien<br />
(London) <strong>und</strong> Belgien (Gent) [185].<br />
bfu-Sicherheitsdossier Nr. 07 Massnahmenbereich: Fahrzeug (Autor: M. Cavegn) 157