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Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende - BfU

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2.2.5 Nachtsichtgeräte<br />

Durch den Einsatz von Nachtsichtgeräten erhält der<br />

Lenker Informationen, die über den räumlichen<br />

Abdeckungsbereich der Scheinwerfer hinausgehen.<br />

Dabei werden Objekte vor dem Fahrzeug durch<br />

Infrarotsensoren erfasst <strong>und</strong> das Bild entweder auf<br />

die Frontscheibe projiziert (sogenannte Head-Up-<br />

Displays, HUDs) oder auf einem sek<strong>und</strong>ären Display<br />

im Armaturenbrett dargestellt (Abbildung 28).<br />

Zurzeit stehen sich zwei Technologien gegenüber:<br />

Nahinfrarot (NIR) <strong>und</strong> Ferninfrarot (FIR). Bei NIR<br />

wird das Vorfeld des Fahrzeugs mit einer Infrarot-<br />

Lichtquelle angestrahlt <strong>und</strong> das reflektierte Licht<br />

wird von einer Kamera aufgenommen. Bei FIR registriert<br />

eine Wärmebildkamera direkt die Abstrahlungswärme<br />

von Objekten <strong>und</strong> Personen. Es bestehen<br />

bereits Anstrengungen, die beiden Systeme<br />

gemeinsam einzusetzen <strong>und</strong> ihre Daten zu fusionieren.<br />

Wirksamkeit: In einer Fahrsimulatorstudie zeigte<br />

sich, dass die Reaktionszeit bei Hindernissen auf<br />

der Fahrbahn deutlich verkürzt werden kann. Infolge<br />

des ständigen Blickwechsels zwischen Display<br />

<strong>und</strong> Strasse hatten die Lenker indessen mehr Mühe<br />

bei der Querführung des Fahrzeugs <strong>und</strong> bei der<br />

Realisierung einer gleichmässigen Fahrweise [139].<br />

Abbildung 28<br />

Nachtsichtgerät<br />

Quelle: Autobild<br />

Durch den Einsatz von Head-Up-Displays anstelle<br />

der Anzeige im Armaturenbrett dürfte die Querführung<br />

verbessert werden. Auf der Basis von<br />

CARE (Community database on Accidents on the<br />

Roads in Europe) wurde abgeschätzt, dass durch<br />

Nachtsichtgeräte 3,5 % aller Getöteten <strong>und</strong> knapp<br />

5 % aller Schwerverletzten verhindert werden<br />

könnten [123]. Der Grossteil des Rettungspotenzials<br />

betrifft die äusseren Kollisionsgegner; die PW-<br />

Insassen profitieren nur geringfügig davon [140].<br />

2.3 Erkennbarkeitssteigerung<br />

Die in Kap. VII.2.2, S. 146 beschriebenen Technologien<br />

optimieren die Wahrnehmung der Fahrumgebung<br />

bei Dunkelheit <strong>und</strong> Nebel. Demgegenüber<br />

werden im vorliegenden Kapitel Technologien dargelegt,<br />

die das eigene Fahrzeug für andere Verkehrsteilnehmende<br />

besser erkennbar machen.<br />

2.3.1 Tagfahrleuchten<br />

DRL (Daytime Running Lights)<br />

Die Erkennbarkeit der Fahrzeuge hängt vor allem<br />

vom Kontrast zu ihrer Umgebung ab. Heben sich<br />

Fahrzeuge schlecht von der Umgebung ab, so sind<br />

sie später identifizierbar. Helle <strong>und</strong> auffällige Fahrzeugfarben<br />

ergeben zwar einen gewissen Sicherheitsgewinn<br />

[89,90,141], die bessere Erkennung ist<br />

jedoch vom konkreten Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> den Lichtverhältnissen<br />

abhängig. Einen grösseren Sicherheitseffekt<br />

als die Lackierungsfarbe hat die Fahrzeugbeleuchtung.<br />

Fahrzeuge ohne (tagsüber) eingeschaltete<br />

Beleuchtung werden schlechter <strong>und</strong><br />

später erkannt. Wo ein Fahrzeug mit Licht infolge<br />

des verstärkten Kontrasts erkannt wird, kann ein<br />

unbeleuchtetes Fahrzeug leicht übersehen werden.<br />

Bei Letzteren werden zudem die Distanz grösser<br />

<strong>und</strong> die Geschwindigkeit geringer eingeschätzt als<br />

bfu-Sicherheitsdossier Nr. 07 Massnahmenbereich: Fahrzeug (Autor: M. Cavegn) 151

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