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Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende - BfU

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zw. in den einschlägigen Gesetzen <strong>und</strong> Verord-<br />

nungen auf sie zu verweisen. Dem muss entge-<br />

gengehalten werden, dass einerseits die Akzeptanz<br />

hierfür gering sein dürfte <strong>und</strong> andererseits eine<br />

Norm den aktuellen Wissensstand zum Teil nur<br />

verzögert widerspiegelt. Ausserdem können mit<br />

einer Weisung verschiedene Nachteile verb<strong>und</strong>en<br />

sein. So wird beispielsweise eine Norm nicht nach<br />

den für die Schaffung von Rechtssätzen geltenden<br />

Vorschriften erzeugt. Probleme kann es aber auch<br />

geben, wenn die private normenschaffende Organisation,<br />

die nicht geb<strong>und</strong>en ist, wenn in einem<br />

Gesetz oder in einer Verordnung auf ihre Norm<br />

verwiesen wird, diese ändert oder aufhebt.<br />

Eine Lösung könnte darin bestehen, auf B<strong>und</strong>esebene<br />

sicherzustellen, dass alle kantonalen <strong>und</strong><br />

kommunalen Baugesetze die Forderung enthalten,<br />

die Infrastruktur müsse dem aktuellen Stand der<br />

Technik entsprechen. Dies mit dem Ziel, die Infrastruktur<br />

so zu gestalten, dass Unfälle möglichst<br />

vermieden werden bzw. höchstens geringe Folgen<br />

für Leib <strong>und</strong> Leben der Unfallbeteiligten haben.<br />

5.4 Instrumente zur systematischen<br />

flächendeckenden Sicherheitsüberprüfung<br />

geplanter <strong>und</strong> bestehender<br />

Infrastruktur<br />

Generelles<br />

Im Rahmen des 6. Rahmenprogramms der EU wurden<br />

im Projekt RIPCORD-ISEREST [330] u. a. die<br />

drei nachfolgend näher erläuterten Verfahren erarbeitet.<br />

Das Handlungsprogramm des B<strong>und</strong>es für<br />

mehr Sicherheit im Strassenverkehr Via sicura [331]<br />

hat diese Verfahren in den Gesetzesvorschlag aufgenommen.<br />

Die Annahme dieses Gesetzes ist von<br />

grosser Bedeutung, im Hinblick auf die Sicherstellung<br />

eines systematischen <strong>und</strong> zielgerichteten Vor-<br />

gehens hin zu einer sicherheitstechnisch adäquaten<br />

Infrastruktur.<br />

Die drei Verfahren zeigen Strategien auf, um Defizite<br />

bei geplanten, bestehenden <strong>und</strong> unfallauffälligen<br />

Verkehrsanlagen systematisch aufzudecken.<br />

Dadurch kann sichergestellt werden, dass die in<br />

Kap. 0, Kap. VIII.3 <strong>und</strong> Kap. VIII.4 festgehaltenen<br />

Erkenntnisse in die Praxis umgesetzt werden. Dies<br />

gilt besonders für die gesamte Thematik der festen<br />

Kollisionsobjekte, die sowohl innerorts wie auch<br />

ausserorts <strong>und</strong> auf Autobahnen einen wesentlichen<br />

Anteil an allen schwer verletzten <strong>und</strong> getöteten<br />

PW-Insassen ausmachen.<br />

Projekte: Road Safety Audit (RSA)<br />

Ein Road Safety Audit ist ein standardisiertes Verfahren<br />

zur Prüfung von Projekten (Neubau, Umbau,<br />

Sanierung) in den verschiedenen Planungsphasen.<br />

Durch eine unabhängige Sicherheitsverträglichkeitsprüfung<br />

können potenzielle Verkehrssicherheitsprobleme<br />

bereits während der Planungsphase<br />

vermieden werden. In einigen Ländern<br />

gehört dieses Verfahren heute schon zum üblichen<br />

Ablauf bei Neuprojekten.<br />

Nach den zur Verfügung stehenden Unterlagen<br />

sind Anwendungen aus Australien, Grossbritannien,<br />

Dänemark, Deutschland, Schweden, Norwegen<br />

<strong>und</strong> der Tschechischen Republik bekannt. Untersuchungen<br />

zur Wirksamkeit liegen u. a. für Dänemark<br />

vor <strong>und</strong> belegen einen Kosten-Nutzen-<br />

Faktor von 1,5.<br />

Seit 2008 wird in der Schweiz ein freiwilliger Kurs<br />

für Ingenieure zu RSA angeboten. Dieser basiert<br />

auf einer seit 2008 bestehenden VSS-Norm [332].<br />

In Analogie zur Umweltverträglichkeitsprüfung von<br />

Projekten sind Safety Audits auch in der Schweiz<br />

226 Massnahmenbereich: Infrastruktur (Autor: G. Scaramuzza) bfu-Sicherheitsdossier Nr. 07

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