Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende - BfU
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Hörproblemen sind somit hauptsächlich Senioren:<br />
2 von 3 sind 60 Jahre alt oder älter <strong>und</strong> 3 von 4<br />
sind 75 Jahre alt oder älter.<br />
Ausserdem nimmt die Zahl der Menschen mit Hörproblemen<br />
stetig zu, u. a. wegen der Alterung der<br />
Bevölkerung. Auch bei Jugendlichen gibt es Anzeichen,<br />
dass die Verbreitung der Hörprobleme zunimmt<br />
[23].<br />
2.2.2 Gefahrenpotenzial <strong>und</strong> Unfallrelevanz<br />
In einer Meta-Studie im Rahmen des EU-Projekts<br />
IMMORTAL wurde ermittelt, dass ein Lenker mit<br />
einer gegebenen Krankheit (inkl. Beeinträchtigungen<br />
im Seh- <strong>und</strong> Hörvermögen) im Durchschnitt<br />
ein Risiko von 1,33 hat, in einen Unfall verwickelt<br />
zu werden [12]. Alkoholismus (2,0) <strong>und</strong> neurologische<br />
Krankheiten (1,75) weisen die höchsten relativen<br />
Risiken auf. In der Meta-Studie wird aber darauf<br />
hingewiesen, dass das Ergebnis betreffend<br />
Alkoholismus nur auf 3 Studienergebnissen basiert,<br />
sodass der Einbezug von weiteren Studien zu anderen<br />
Resultaten führen könnte. Andererseits muss<br />
erwähnt werden, dass durch die medikamentöse<br />
Behandlung mindestens ein Teil der Krankheitssymptome<br />
erfolgreich angegangen werden kann.<br />
Die genannten Einbussen bei der kognitiven Informationsverarbeitung<br />
haben zur Folge, dass die<br />
interne Repräsentation des Verkehrsraums lückenhaft<br />
ist. Ausserdem werden die Senioren durch den<br />
Verkehr mehr beansprucht <strong>und</strong> ermüden dementsprechend<br />
schneller als der durchschnittliche PW-<br />
Lenker.<br />
Dennoch führen viele der genannten Einschränkungen<br />
nicht zwangsläufig zu einer höheren Unfallbelastung.<br />
Das ist darauf zurückzuführen, dass<br />
die kognitiven Leistungseinbussen nur bei komplexen<br />
Aufgaben in Kombination mit Zeitdruck zu<br />
einer reduzierten Handlungszuverlässigkeit führen.<br />
Wenn Senioren genügend Zeit haben <strong>und</strong>/oder die<br />
Fahrsituation einfach ist, fallen die Einbussen weniger<br />
ins Gewicht. Somit kann festgehalten werden,<br />
dass Zeitdruck <strong>und</strong> Komplexitätsgrad der Fahrsituation<br />
Moderatorvariablen darstellen, die das Risikoausmass<br />
kognitiver Leistungseinbussen bestimmen.<br />
Im Rahmen einer Meta-Studie zeigte sich, dass das<br />
Unfallrisiko bei geistigen Störungen (als Extremform<br />
kognitiver Beeinträchtigungen) bei RR=1,72<br />
(p