Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende - BfU
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2.7 Knoten<br />
Die Auswertung nach Unfalltypen (Tabelle 28,<br />
S. 106) zeigt, dass innerorts 27 % aller getöteten<br />
<strong>und</strong> schwer verletzten PW-Insassen im Bereich von<br />
Einmündungen/Kreuzung zu verzeichnen sind. Da<br />
die zeitliche Exposition in Knoten bedeutend geringer<br />
ist als auf der freien Strecke, spricht dies für ein<br />
erhöhtes Risiko von PW-Insassen im Knoten-<br />
Bereich. Somit kommt aus sicherheitstechnischer<br />
Sicht der System-Komponente «Knoten» wesentliche<br />
Bedeutung zu. Dabei gilt es zu berücksichtigen,<br />
dass insbesondere Linksabbiege- <strong>und</strong> Querungsunfälle<br />
(Unfalltypen-Nr. 62, 63 <strong>und</strong> 71) die<br />
meisten getöteten oder schwer verletzen PW-<br />
Insassen zur Folge haben. Eine besonders auf Verkehrssicherheit<br />
ausgerichtete Planung <strong>und</strong> Projektierung<br />
von Knoten trägt somit wesentlich zur Anhebung<br />
der Sicherheit von PW-Insassen innerorts bei.<br />
Dies bedeutet gemäss der Systematik in Kap. V.4.1,<br />
dass in einem ersten Schritt die adäquate Systemkomponente<br />
gewählt werden muss. Diese<br />
Planungsphase beinhaltet drei Teile:<br />
Wahl des verkehrstechnisch adäquaten Knotentyps<br />
(z. B. Kreuzung, Kreisel, Einmündung,<br />
konfliktfreie Führung). Dieses Vorgehen ist in<br />
[293] abgehandelt.<br />
Wahl der sogenannten Knotenelemente<br />
<br />
(Gr<strong>und</strong>form der Knotenzufahrten). Die detaillierte<br />
Auflistung der möglichen Knotenelemente<br />
ist in [301] enthalten. Ein Beispiel daraus zeigt<br />
Abbildung 115.<br />
Wahl der Betriebsform (z. B. Lichtsignalanlage,<br />
Rechtsvortritt, kein Vortritt)<br />
Die Wahl von Knotentyp, Knotenelementen sowie<br />
der Betriebsform stützt sich dabei auf verschiedene<br />
Faktoren. Dazu gehören insbesondere:<br />
Die Strassentypen, die im Knoten zusammengeführt<br />
werden (z. B. Hauptverkehrsstrasse, Sammelstrasse)<br />
Die Stärke, die Zusammensetzung <strong>und</strong> die Richtung<br />
der einzelnen Verkehrsströme im Knotenbereich.<br />
In diesem Zusammenhang sei die Thematik<br />
der Leistungsfähigkeit kurz angesprochen.<br />
Hierzu geben die VSS-Normen [302],<br />
[303] <strong>und</strong> [304] Auskunft. Fachleute gehen davon<br />
aus, dass sich die Leistungsfähigkeit von<br />
Knoten auf die Verstetigung des Verkehrsablaufs<br />
<strong>und</strong> somit auf Auffahrunfälle auswirken<br />
kann [94]<br />
Die massgebenden Geschwindigkeiten im Knotenbereich<br />
Die topografischen Randbedingungen<br />
In einem zweiten Schritt werden die korrekten<br />
Abmessungen des zu projektierenden Knotens<br />
festgelegt. Die VSS unterscheidet dabei zwischen<br />
kreuzungsfreien Knoten [305], Knoten in einer<br />
Ebene [306] <strong>und</strong> Knoten mit Kreisverkehr [307].<br />
Aus der Analyse der Schweizerischen Strassenverkehrsunfallstatistik<br />
nach Unfalltypen innerorts<br />
folgt, dass bei der Projektierung von Knoten, folgende<br />
sicherheitstechnischen Aspekte speziell zu<br />
berücksichtigen sind:<br />
Abbildung 115<br />
Beispiel eines Knotenelements für verkehrsorientierte Strassen<br />
Quelle: VSS<br />
bfu-Sicherheitsdossier Nr. 07 Massnahmenbereich: Infrastruktur (Autor: G. Scaramuzza) 211