Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende - BfU
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Neben der passiven Fahrzeugsicherheit im Sinn der<br />
Kollisionseigenschaften werden bei EuroNCAP neu<br />
auch unfallverhindernde Technologien wie ESC<br />
<strong>und</strong> Geschwindigkeitsbegrenzer 40 berücksichtigt.<br />
Künftig könnten auch weitere Assistenzsysteme<br />
wie z. B. Geschwindigkeitsassistenz ISA, Spurver-<br />
lassungswarner LDW, Abstandsregeltempomat<br />
ACC u. a. m. bei der Fahrzeugbewertung integriert<br />
werden.<br />
Dadurch wird die Innovation im Bereich der aktiven<br />
Fahrzeugsicherheit vorangetrieben, nicht nur weil<br />
die Fahrzeughersteller bestrebt sind, eine gute<br />
Bewertung zu erreichen, <strong>und</strong> die entsprechenden<br />
Technologien einbauen, sondern auch weil<br />
dadurch die Bekanntheit, Akzeptanz <strong>und</strong> letztendlich<br />
die Nachfrage derartiger Systeme gesteigert<br />
wird.<br />
Die objektive Beurteilung von aktiven Fahrzeugtechnologien<br />
gestaltet sich im Vergleich zur Beurteilung<br />
der Kollisionseigenschaften deutlich schwieriger.<br />
Während es auf dem Gebiet der passiven<br />
Sicherheit klar definierte Prüfmethoden gibt, fehlen<br />
bisher harmonisierte Prüfmethoden für die Leistung<br />
von Fahrerassistenzsystemen. Es ist daher notwendig,<br />
entsprechende Kriterien <strong>und</strong> Methoden zur<br />
Messung ihrer Leistungsfähigkeit zu entwickeln.<br />
Dieses Ziel wird auch im Rahmen des EU-Projekts<br />
eValue verfolgt.<br />
6. Fazit<br />
Während vieler Jahre stand die passive Sicherheitsausstattung<br />
der Fahrzeuge, insbesondere bezüglich<br />
Kollisionseigenschaften <strong>und</strong> Rückhaltesystemen<br />
⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯<br />
40 Gegenwärtig werden im Rahmen von EuroNCAP nur Geräte<br />
zur Langzeit-Geschwindigkeitsbegrenzung beurteilt. Diese<br />
Geräte ermöglichen es, die Höchstgeschwindigkeit eines<br />
Fahrzeugs permanent oder temporär (beispielsweise bei der<br />
Verwendung von bestimmten Schlüsseln) zu limitieren.<br />
wie Gurt <strong>und</strong> Airbag, im Fokus der Fahrzeugher-<br />
steller. Durch den Einzug von Informations- <strong>und</strong><br />
Kommunikationstechnologien (IKT) ins Fahrzeug<br />
eröffneten sich ganz neue Möglichkeiten: Das<br />
Fahrzeug soll nicht erst beim Auftreten eines Unfalls<br />
die drohenden Verletzungsfolgen lindern,<br />
sondern im Sinn der aktiven Sicherheit bereits<br />
den Unfall verhindern. Von Jahr zu Jahr steigt der<br />
Anteil der sicherheitsrelevanten, elektronischen<br />
Hilfssysteme im Fahrzeug. Viele dieser Systeme<br />
können die <strong>Lenkende</strong>n bei der Fahraufgabe entlasten<br />
<strong>und</strong> das Fahren dadurch sicherer <strong>und</strong> komfortabler<br />
gestalten. Zudem sollen innovative Technologien<br />
Gefahrensituationen durch frühes Warnen<br />
<strong>und</strong> geschicktes Eingreifen in die Fahrdynamik<br />
entschärfen. In solchen intelligenten Fahrzeugtechnologien<br />
liegen grosse Hoffnungen, was die Erhöhung<br />
der Verkehrssicherheit anbelangt [234].<br />
Viele Anwendungen können in der Tat als vielversprechend<br />
bezeichnet werden, da sie mehr Informationen<br />
erfassen, diese rascher <strong>und</strong> zuverlässiger<br />
verarbeiten sowie gegebenenfalls schneller darauf<br />
reagieren als die Fahrzeuglenkenden selbst. Eine<br />
deutsche Studie der BASt ermittelt ein Vermeidungspotenzial<br />
von insgesamt über 70 % aller<br />
schweren Unfälle durch Fahrerassistenzsysteme<br />
[234].<br />
In den nächsten Jahren werden die Auswirkungen<br />
jedoch noch eher bescheiden sein [207]. Einige aussichtsreiche<br />
Systeme wie z. B. Kreuzungsassistenten<br />
oder automatisch steuernde Kollisionsvermeidungssysteme<br />
sind nämlich noch nicht auf dem Markt<br />
erhältlich. Die Entwicklung bis zur Marktreife ist ein<br />
langwieriger Prozess <strong>und</strong> kann viele Jahre in Anspruch<br />
nehmen [277]. Andere Systeme sind zwar<br />
bereits auf dem Markt erhältlich, aber oftmals teuer<br />
<strong>und</strong> deshalb nur für die oberen Fahrzeugklassen<br />
erhältlich. Dadurch ist der Marktanteil relativ be-<br />
bfu-Sicherheitsdossier Nr. 07 Massnahmenbereich: Fahrzeug (Autor: M. Cavegn) 195