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Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende - BfU

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gen werden (z. B. über Fahrzeuglage, Gurtsiche-<br />

rung, Feuerausbruch usw.). Verschiedene Autoher-<br />

steller betreiben bereits eigene Notrufsysteme (Ab-<br />

bildung 88).<br />

eCall bezeichnet ein auf europäischer Ebene stan-<br />

dardisiertes Notrufsystem, das sich jedoch noch in<br />

der Realisierungsphase befindet. In der Schweiz hat<br />

das ASTRA das «eCall Memorandum of Understanding»<br />

unterzeichnet, das eine Absichtserklärung<br />

darstellt. Ein Gr<strong>und</strong>lagenbericht zu eCall in der<br />

Schweiz kommt zum Schluss, dass die Einführung<br />

von eCall koordiniert werden sollte durch eine noch<br />

einzuberufende Projektgruppe mit Vertretern aus<br />

dem ASTRA, dem B<strong>und</strong>esamt für Kommunikation<br />

(BAKOM) sowie der Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten<br />

(KKPKS) bzw. der ihr angehörenden<br />

Schweizerischen Polizeitechnischen Kommission<br />

(SPTK) [269].<br />

Abbildung 88<br />

Notrufsystem<br />

Quelle: Mercedes<br />

Abbildung 89<br />

eCall<br />

Quelle: eSafety<br />

Wirksamkeit: Die Wirksamkeitsangaben in der<br />

Fachliteratur variieren relativ stark. Während grobe<br />

Abschätzungen davon ausgehen, dass sowohl die<br />

Anzahl der Getöteten als auch jene der Schwerverletzten<br />

in der Grössenordnung von 5 bis 10 % reduziert<br />

werden könnte [234,270,271], kommen insbesondere<br />

Untersuchungen mit detaillierten Unfallanalysen<br />

zu tieferen Werten: Eine holländische Studie<br />

ermittelt eine Reduktion von 1 bis 2 % bei den Getöteten<br />

<strong>und</strong> 1 % bei schwereren Verletzungen<br />

[272]. Zwei Studien, die auf finnischen Unfalldaten<br />

basieren, geben an, dass die Anzahl der Getöteten<br />

zwar um 5 bzw. 6 % [273,274], jene der<br />

Schwerverletzten jedoch gar nicht gesenkt werden<br />

kann [274]. Eine britische Studie kommt unter der<br />

Annahme einer eCall-Verbreitung von 66 % auf ein<br />

3%iges Rettungspotenzial bei den Getöteten [275].<br />

Eine schwedische Studie schätzt, dass bei einer vollständigen<br />

Implementierung von eCall die Anzahl der<br />

Getöteten um 2 bis 4 % <strong>und</strong> jene der Schwerverletzten<br />

um 3 bis 5 % gesenkt werden könnte [136].<br />

4.2 Verhinderung von Folgeschäden<br />

Je nach Unfallart <strong>und</strong> -schwere können automatisch<br />

verschiedene Post-Crash-Massnahmen ausgelöst<br />

werden. Diese reichen vom Abstellen des Motors<br />

<strong>und</strong> der Kraftstoffpumpe über das Einschalten der<br />

Warnblinkanlage <strong>und</strong> der Innenbeleuchtung bis hin<br />

zur automatischen Bremsaktivierung <strong>und</strong> Türentriegelung.<br />

Der Anspruch dabei ist, eine weitere<br />

Verschlimmerung der Situation, insbesondere durch<br />

Folgeunfälle <strong>und</strong> Brände, zu vermeiden.<br />

Wirksamkeit: Es liegen noch keine Untersuchungen<br />

zum Nutzen von Post-Crash-Massnahmen<br />

vor [140].<br />

186 Massnahmenbereich: Fahrzeug (Autor: M. Cavegn) bfu-Sicherheitsdossier Nr. 07

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