Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende - BfU
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3.4 Knoten<br />
Ausserorts ist zwar der Anteil an getöteten <strong>und</strong><br />
schwer verletzten PW-Insassen im Bereich von Einmündungen/Kreuzungen<br />
mit 16 % kleiner als innerorts<br />
(Tabelle 28, S. 106 ). Da aber die Knotendichte<br />
ausserorts erheblich geringer ist als innerorts,<br />
spricht dies für ein erhöhtes Risiko von PW-<br />
Insassen im Knoten-Bereich. Auch ausserorts<br />
kommt somit der System-Komponente «Knoten»<br />
wesentliche Bedeutung zu. Wie innerorts sind insbesondere<br />
bei Linksabbiege- <strong>und</strong> Querungsunfällen<br />
(Unfalltypen-Nr. 62, 63 <strong>und</strong> 71) die meisten getöteten<br />
oder schwer verletzen PW-Insassen zu verzeichnen.<br />
Eine sorgfältige Planung <strong>und</strong> Projektierung von<br />
Knoten trägt somit wesentlich zur Anhebung der<br />
Sicherheit von PW-Insassen ausserorts bei. Dabei<br />
fallen den in [318] gestellten Anforderungen<br />
(Sichtbarkeit, Übersichtlichkeit, Begreifbarkeit,<br />
Befahrbarkeit) an die Gestaltung von Knoten eine<br />
besonders hohe Bedeutung zu. In Kap. VIII.2.7 sind<br />
die wesentlichen Schritte zu Planung, Projektierung<br />
<strong>und</strong> Bau von Knoten ausführlich beschrieben. Sie<br />
basieren vorwiegend auf den ausschlaggebenden<br />
VSS-Normen <strong>und</strong> sind im Folgenden kurz zusammengefasst.<br />
In einem ersten Schritt wird die adäquate Systemkomponente<br />
ausgewählt. Dieser Schritt beinhaltet<br />
die Festlegung des adäquaten Knotentyps,<br />
der Knotenelemente <strong>und</strong> der Betriebsform. Dabei<br />
sind Strassentypen, Verkehrsstärken, gefahrene<br />
Geschwindigkeiten <strong>und</strong> topografische Randbedingungen<br />
zu berücksichtigen.<br />
In einem zweiten Schritt werden die korrekten Abmessungen<br />
(Radien, Spurbreiten, usw.) festgelegt.<br />
Aus sicherheitstechnischen Überlegungen sind bei<br />
der Planung <strong>und</strong> Projektierung von Knoten stets<br />
folgende Aspekte mit zu berücksichtigen:<br />
Die Knotentyp-Variante Kreisel ist bei der Projektierung<br />
von Knoten immer – unter Berücksichtigung<br />
aller sicherheitstechnischen Auswirkungen –<br />
in Erwägung zu ziehen. Ebenso sind die möglichen<br />
positiven sicherheitstechnischen Auswirkungen von<br />
Linksabbiegespuren (Kap. VIII.2.4) <strong>und</strong> einer<br />
versetzten Linienführung der untergeordneten<br />
Strasse bei der Querung der übergeordneten<br />
Strasse (Abbildung 115, Kap. VIII.2.7, S. 211) zu<br />
überprüfen. Schliesslich sind die sicherheitstechnisch<br />
erforderlichen Sichtweiten rigoros einzuhalten.<br />
3.5 Interventionen gegen Frontalkollisionen<br />
Basierend auf der Haddon-Strategie muss es das<br />
primäre präventive Ziel sein, das Abkommen von<br />
<strong>Personenwagen</strong> von der Fahrspur zu verhindern.<br />
Erneut sei in diesem Zusammenhang auf das Prinzip<br />
der selbsterklärenden Strasse hingewiesen, die<br />
den Lenker zur intuitiv angemessenen Geschwindigkeitswahl<br />
veranlassen soll. Die Umsetzung erfolgt<br />
im Wesentlichen durch eine adäquate horizontale<br />
<strong>und</strong> vertikale Linienführung. Detaillierte<br />
Ausführungen dazu sind in Kap. VIII.3.3 abgehandelt.<br />
Versagt die primäre Prävention (Abkommen von<br />
der Fahrbahn mit der Gefahr des Befahrens der<br />
Gegenfahrbahn), so ist mittels sek<strong>und</strong>ärpräventiven<br />
Interventionen anzustreben, dass dies wenigstens<br />
keine Frontalkollisionen zur Folge hat. Dabei drängt<br />
sich der Ansatz der Mittelleitplanke auf<br />
(Abbildung 123). Dieser wird in verschiedenen<br />
bfu-Sicherheitsdossier Nr. 07 Massnahmenbereich: Infrastruktur (Autor: G. Scaramuzza) 219