Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende - BfU
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sollte – wirken sich insbesondere mangelnde<br />
Gefahrenkognition, Selbstwahrnehmung <strong>und</strong><br />
Selbstkontrolle der PW-<strong>Lenkende</strong>n, insbesondere<br />
der Neulenkenden, negativ auf die Sicherheit der<br />
PW-Insassen aus. Kaum unfallrelevant sind unge-<br />
nügende kognitive <strong>und</strong> motorische Fahrfertigkei-<br />
ten.<br />
Bei gegebener Fahreignung <strong>und</strong> Fahrkompetenz<br />
kann dennoch die momentane Fahrfähigkeit<br />
beeinträchtigt sein. Risiken für die PW-Insassen<br />
bestehen insbesondere durch das Fahren in angetrunkenem<br />
Zustand. Gut 20 % der schwer oder<br />
tödlich verletzten PW-Insassen verunfallen, weil ein<br />
PW-Lenker alkoholisiert unterwegs war. Es ist zu<br />
bedenken, dass ein Teil dieser Alkoholdelikte auf<br />
fehlende Fahreignung zurückzuführen ist (Alkoholsucht<br />
oder charakterliche Nichteignung). Drogen<br />
<strong>und</strong> Medikamente führen ebenfalls zu einem erhöhten<br />
Unfallrisiko, sind aber in der Gesamtpopulation<br />
der PW-<strong>Lenkende</strong>n weniger verbreitet. Unfallrelevanter<br />
sind Müdigkeit <strong>und</strong> Ablenkungen<br />
diverser Art am Steuer.<br />
Eine entscheidende Bedeutung für das Unfallgeschehen<br />
der PW-Insassen hat weiter das konkrete<br />
Risiko- <strong>und</strong> Fahrverhalten der PW-<strong>Lenkende</strong>n.<br />
Dabei ist die unangepasste Geschwindigkeit der<br />
Risikofaktor Nr. 1, gefolgt vom Verzicht auf das<br />
Tragen eines Sicherheitsgurts. Eine deutlich<br />
geringere – aber nicht zu vernachlässigende – Relevanz<br />
haben ein ungenügender Sicherheitsabstand<br />
<strong>und</strong> der Verzicht auf Tagfahrlicht.<br />
Bei (männlichen) Junglenkern häufen sich insbesondere<br />
Risikofaktoren im Bereich der Fahrkompetenz<br />
(fehlendes Gefahrenbewusstsein usw.) sowie<br />
im Bereich der charakterlichen Nichteignung<br />
(schnelles, rücksichtsloses Fahrverhalten). Sie sind<br />
zudem weniger oft angegurtet als andere Altersgruppen.<br />
Bei Senioren treten insbesondere krankheits-<br />
<strong>und</strong> altersbedingte Einschränkungen häufiger<br />
auf als in anderen Altersgruppen. Auch im<br />
mittleren Alterssegment finden sich zentrale Risiken,<br />
etwa bedingt durch Sehbeeinträchtigungen<br />
oder Alkoholsucht.<br />
1.3.2 Von <strong>Personenwagen</strong> ausgehende Risikofaktoren<br />
Im Fokus stehen hier negative Auswirkungen von<br />
sicherheitsrelevanten Eigenschaften des Fahrzeugs<br />
(Fahrzeugmasse, Autofarbe, technischer Zustand<br />
<strong>und</strong> Reifen). Nicht thematisiert werden jene<br />
Risiken, die sich für die PW-Insassen durch das Nichtvorhandensein<br />
von sicherheitsspezifischen Fahrzeugtechnologien<br />
wie z. B. ABS, die Konstruktion<br />
der Knautschzone oder die lichttechnische Ausstattung<br />
ergeben. Der Effekt dieser Technologien auf<br />
die Sicherheit der PW-Insassen wird im Massnahmenkapitel<br />
Fahrzeug behandelt.<br />
Eine nicht zu vernachlässigende Relevanz für die<br />
Sicherheit der PW-Insassen haben grosse Unterschiede<br />
der Masse der bei Kollisionen beteiligten<br />
<strong>Personenwagen</strong>. Eine Gefahr geht diesbezüglich<br />
insbesondere von den in Mode gekommenen SUV<br />
<strong>und</strong> Geländewagen aus. Die Unfallrelevanz der<br />
Autofarbe ist als gering einzustufen – insbesondere<br />
bei zunehmendem Fahren mit Licht am Tag.<br />
Auch die Bedeutung des technischen Zustands<br />
der <strong>Personenwagen</strong> sowie der Bereifung sind in<br />
der Schweiz als wenig sicherheitsrelevant zu werten.<br />
20 Kurzfassung / Version abrégée / Riassunto bfu-Sicherheitsdossier Nr. 07