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III. Krajina Korps aus Doboj kämpfte mit 13 Infanterie-Brigaden, zwei gepanzerten<br />

und einer Special Forces-Brigade. Acht Infanterie- und eine gepanzerte Brigade<br />

umfaßte das serbische Tuzla-Korps, der Drina-Großverband hatte sieben Infanterie-,<br />

vier Gebirgs- und zwei gepanzerte Brigaden. Das Sarajevo-Korps führte vermutlich<br />

acht Infanterie-, eine mech.-, eine mot.-, eine Artillerie-Brigade und ein Artillerie-<br />

Regiment ins Treffen. Das Herzegovina-Korps umfaßte sieben Infanteriebrigaden<br />

sowie mech.-Verbände. 463 Wie oben erwähnt wurden die bosnischen Serben<br />

angeblich auch bei Bihac Ende 1994 weiterhin von jugoslawischen Kräften -<br />

zumindest Offizieren aus Belgrad - verstärkt, was von Präsident Milosevic<br />

kategorisch abgestritten wurde. 464 Im allgemeinen war ohnehin durchaus bekannt,<br />

daß Serbien über die schwer zu überwachende Grenze zumindest bis Jahresende<br />

1994 laufend kriegswichtige Güter wie auch schwere Waffen an die bosnischen<br />

Serben lieferte und Truppenteile nach Bosnien verlegte. 465<br />

Zusammenfassend schienen sich nicht nur die Kriegsparteien sondern auch die die<br />

Staatengemeinschaft zu Jahreswechsel 1994/95 in einem nahezu unlösbaren<br />

Dilemma zu befinden. Zum einen zeigte sich deutlich, daß eine von der<br />

Staatengemeinschaft gegen den Willen der bosnischen Serben - die militärisch<br />

zusehends ins Hintertreffen gerieten - forcierte Friedenslösung keine<br />

Realisierungschance hatte und auch der UNPROFOR-Einsatz nur mehr bedingt, mit<br />

hohem Risiko und unter laufender Bloßstellung der Machtlosigkeit der UNO<br />

aufrechtzuerhalten war. Zum anderen hätte ein Totalabzug aus Bosnien-<br />

Herzegowina die Unfähigkeit der Staatengemeinschaft, insbesondere aber der UNO<br />

und EU, bei der Bereinigung von eklatanten Verstößen gegen eine scheinbar<br />

geltende internationale Friedensordnung nicht mehr überdecken können. Allein die<br />

allgemeine Erkenntnis, daß ein solcher Schritt den Krieg in der Region neuerlich<br />

eskalieren würde, hielt die in der Region engagierten Mächte vorerst ab, ihn zu<br />

setzen. 466<br />

463 Ebenda. S. 83-84<br />

464 TIME, December 19, 1994. S. 32<br />

465 ÖMZ 2/1995. S. 182<br />

466 ÖMZ 1/1995. S. 66<br />

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