Download als PDF - Raphael Draschtak
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<strong>als</strong> 250 schwere Geschütze werden unter UN-Aufsicht gestellt. Erstm<strong>als</strong> funktioniert<br />
eine Drohung, weil die NATO von sich aus handelt, nicht die zaudernde UNO um Rat<br />
fragte.“ 343 Als Gegenleistung an die Serben wurde im Rahmen der ersten russischen<br />
UN-Mission 344 ein 900 Mann starkes russisches UN-Kontingent an der<br />
Konfrontationslinie stationiert.<br />
Bereits vor den Ereignissen im Raum Sarajevo war die militärische Entscheidung im<br />
moslemisch-kroatischen Krieg zugunsten der ABiH gefallen. Sefer Halilovic, vorm<strong>als</strong><br />
Gener<strong>als</strong>tabschef der ABiH dazu: „In 1993 and the beginning of 1994 the Bosnian<br />
army could have marched through the Herzegovina to the Adriatc sea militarily (to<br />
Ploce and Mostar, Capljina, Stolac and Neum) if they would have been allowed by<br />
the Bosnian government. The government stopped the army. The US would not have<br />
told the ABiH to stop their offensive towards the Adriatic sea.“ 345<br />
Am 23. Februar 1994 unterzeichneten die bosnische Regierung, deren Truppen sich<br />
gegenüber den Kroaten nach wie vor in der Offensive befanden, und die weitgehend<br />
geschlagenen bosnischen Kroaten unter Druck der USA ein<br />
Waffenstillstandsabkommen. 346<br />
“The Bosnian-Croat military alliance (...) has been for the large part motivated by<br />
opportunism and necessity on both sides rather than willing cooperation and is built<br />
on the shaky foundations of the US sponsored agreement of 1 March 1994 which<br />
created a Federation of Bosnia and Herzegovina. The Washington accord was<br />
signed under intense pressure from the USA and since then there has been little<br />
perceptible progress towards political integration of the Bosnian and Croat parts of<br />
the Federation.” 347 Die Konsolidierung des kroatisch-bosnischen Bündnisses sowie<br />
die drohende Bindung der Föderation an Kroatien und den Westen setzte die Serben<br />
unter Zugzwang, <strong>als</strong> es galt, den serbischen Machtbereich in Bosnien zu<br />
konsolidieren und auf Dauer abzusichern. Die Ansätze eines Zusammenwirkens der<br />
kroatisch-bosnischen Streitkräfte gegen serbische Verbände in Zentral- und<br />
Nordbosnien zwang die Serben, ebenfalls noch vor einer Übereinkunft über<br />
dauerhafte Grenzen in Bosnien-Herzegowina den Krieg zu beenden. Die Bosnier<br />
versuchten nach der Unterzeichnung des Föderationsvertrages mit den Kroaten mit<br />
343 NEWS 51/94. S. 62<br />
344 Katz, Debay, The Blue Helmets under fire. S. 35<br />
345 Gespräch mit Sefer Halilovic<br />
346 UNPROFOR. Internet: http://ralph.gmu.edu/cfpa/peace/unrpofor_un.html<br />
347 Mladen Klemencic, Clive Schofield, After the storm. Future challenges for Croatia. In: Jane’s<br />
Intelligence Review December 1995. S. 543<br />
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