Download als PDF - Raphael Draschtak
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Armee...“ 327 Mag zwar der Kampfwert der serbischen Drina-Korps-Einheiten <strong>als</strong> -<br />
verglichen mit NATO-Einheiten - nicht besonders hoch eingeschätzt werden. Allein<br />
jedoch ihre Ausrüstung mit schweren Waffen machte sie für die UN-Einheiten - wie<br />
sich auch beim letzten serbischen Vormarsch im Juli 1995 zeigte - zu einem<br />
überlegenen potentiellen Gegner. Jedenfalls sollten sowohl die militärischen (die UN-<br />
Truppen mit Auftrag zum Schutz der Sicherheitszonen kamen zwischen die Fronten)<br />
<strong>als</strong> auch die politischen (Geiselnahme durch die Serben und Schuldzuweisungen<br />
wegen partieller Nicht-Erfüllung des Mandats durch die Moslems) die UN in der Folge<br />
in eine gleichsam permanente Krisensituation bringen.<br />
Was Morillon - der die UN in das „Schutzzonen-Dilemma“ gebracht hatte - anging,<br />
berichteten Pariser Zeitungen bald nach seiner Srebrenica-Intervention, daß er<br />
abgelöst werden sollte. „All das geschah zwei Wochen nach seiner nicht<br />
genehmigten Verteidigung Srebrenicas, und die offiziellen Gründe für seine<br />
Entlassung waren vage und unsinnig. Der wirkliche Grund war, wie jedermann<br />
wußte, daß Morillon die UN-Politik hintertrieben hatte...“ 328<br />
327 Heinrich Schneider, Die Europäische Union und Österreich vor der Regierungskonferenz.<br />
Überlegungen im Vorfeld sicherheitspolitischer Entscheidungen. Referat vor der Gesellschaft für<br />
Landesverteidigung und Sicherheitspolitik, 27.11.1995. In: Österreichische Gesellschaft für<br />
Landesverteidigung und Sicherheitspolitik 53 (Wien 1996) 15-16<br />
328 Maas, Die Sache mit dem Krieg. S. 238<br />
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