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Milosevic alle in Bosnien geborenen Offiziere der Jugoslawischen Volksarmee in ihre<br />

Heimatrepublik zurückversetzen lassen. 157<br />

Im Spätherbst schon hatten sich die in Kroatien stehenden JS-Einheiten auch<br />

angesichts der stärker werdenden kroatischen Verbände und der eigenen<br />

logistischen und Personalprobleme auf das Halten besetzter Abschnitte und<br />

weitgehend immobile Kriegführung unter Vermeidung von Verlusten an Menschen<br />

und Material festgelegt. Dadurch wurden freilich Offensivwaffen wie vor allem die T-<br />

54/55- und M-84-Panzer ihrer eigentlichen Rolle enthoben und stationär, <strong>als</strong>o<br />

defensiv eingesetzt: “After operating in their conventional role in the short autumn<br />

1991 campaign, the tanks dug-in and were henceforth used as static artillery.” 158<br />

Die merklichen Kampfkraftverbesserung der Kroatischen Armee bis zum Herbst 1991<br />

konnte vor allem auf eine umfassende Neustrukturierung zurückgeführt werden.<br />

Gleichzeitig wurde die kroatische Nationalgarde in eine reguläre kroatische Armee<br />

überführt, deren Gesamtstärke 80.000 Mann betragen sollte. Dabei stellte nach wie<br />

vor die Nationalgarde mit etwa 15.000 Mann den professionellen Kern, daneben<br />

wurden etwa 60.000 bis 70.000 Mann Heimwehr (Domobranzen) aufgestellt. Das<br />

Oberkommando wurde vom Innenministerium in das Verteidigungsministerium<br />

verlegt. Seit September wurde neben dem gesamtstaatlichen Krisenstab, dessen<br />

Arbeit von großen Koordinierungsproblemen gekennzeichnet war, ein eigener<br />

Gener<strong>als</strong>tab aufgestellt. Dem Gener<strong>als</strong>tab nachgeordnet sind die Armee, die Marine,<br />

die Luftverteidigung, die in Planung befindliche Luftwaffe und eine Garde-Polizei,<br />

deren Tätigkeit der einer Militärpolizei entspricht.<br />

Die Armee bestand nunmehr aus zehn Korps mit jeweils etwa drei Brigaden mit bis<br />

zu 3.000 Mann. Die 25 bis 30 Brigaden waren bis auf 4 bis 5 Aktivbrigaden der<br />

Nationalgarde Domobranzen-Brigaden, die allerdings von Berufsoffizieren geführt<br />

wurden. Diese Korps sind reine Infanterieverbände. Die kroatische Armee verfügte<br />

zum damaligen Zeitpunkt auch über eine mechanisierte Brigade und einige<br />

mechanisierte Kompanien, die allerdings große logistische Probleme zu haben<br />

schienen. Neben der Armee existierten noch rund 40.000 Mann kroatische Polizei,<br />

die dort, wo es notwendig war, an der Seite der Armee ingesetzt wurde 159 : “Although<br />

the (...) police force was formally subordinated to the Ministry of Interior, about 5000<br />

men took part in combat in many parts of Croatia.” 160<br />

157 KURIER, 5.10.1995. S. 4<br />

158 Micheletti, Debay, War in the Balkans 1991-1993. S. 48<br />

159 ÖMZ 1/1992. S. 32<br />

160 Milan Vego, The Croatian Army. In: Jane’s Intelligence Review, May 1993. 206<br />

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