Download als PDF - Raphael Draschtak

Zagreb und des regionalen Marinekommandos in Split am 30.12.1991, daß Bosnien
von ihr als integraler Bestandteil (eines noch zu schaffenden) Großserbien betrachtet
wurde. 180
Nach Inkrafttreten des Waffenstillstandes Anfang Jänner hatte Vermittler Cyrus
Vance im Februar den Widerstand der Krajina-Serben überwunden, Milosevics
Unterstützung gewonnen und den Vereinten Nationen offiziell die Stationierung von
12.500 Blauhelmen in der Krajina empfohlen. Innerhalb weniger Tage beschloß die
Uno, das zweitgrößte Kontingent an Friedenstruppen, das je aufgestellt wurde, nach
Kroatien zu entsenden. 181 Am 31.12.1991 bereits hatten das jugoslawische
Rumpfpräsidium und auch der kroatische Präsident Franjo Tudjman dem UN-Plan
vom 13.12. für die Stationierung von Friedenstruppen zugestimmt. 182
Die Entscheidung durch die UN hatte schnell zu fallen, war der Waffenstillstand in
Kroatien vom 3.1. bald wieder beinahe zusammengebrochen. Vor allem
kroatischerseits wollten Kräfte auf die gewonnene militärische Stärke setzen und den
Kampf fortführen: “...in Croatia, there was no longer much peace to keep. Military
men there were hardening their attitudes and seemed increasingly inclined to push
on with the war.” 183 “The 15th ceasefire, which had theoretically been in force since
January 3, had clearly irrevocably broken down...” 184
„UNPROFOR was initially deployed in three United Nations Protected Areas
(UNPAs) in Croatia (Eastern Slavonia, Western Slavonia, and Krajina) that were
divided into north, south, east and west sectors. (...) UNPROFOR’s success hinged
on two essential elements – the complete withdrawal of all JNA (...) from Croatia and
the demilitarization of the UNPAs. Initially UNPROFOR headquarters was in
Sarajevo...“ 185
Ein Gruppe von Militärbeobachtern war auch für das Gebiet von Dubrovnik
vorgesehen. Mit dem Eintreffen der UNO-Truppen sollte die Entmilitarisierung der
UNPAs beginnen, ebenso wie der Abzug der jugoslawischen Bundesarmee vom
180
Gustav Gustenau, Georg Pfeifer, Bundesrepublik Jugoslawien (FRJ). In: Hans-Joachim
Gießmann, Ursel Schlichting (Hg.), Handbuch Sicherheit. Militär und Sicherheit in Mittel- und
Osteuropa. Daten-Fakten-Analysen. 1. Auflage (Baden-Baden 1995) 112
181 Holbrooke, Meine Mission. S. 55
182 ÖMZ 2/1992. S. 106; nach APA 015 vom 13.12.1991, APA 150 vom 2.1.1992 und APA 266 vom
3.1.1992
183 Harris, Somebody else’s war. S.110
184 Ebenda. S.107
185 Katz, Debay, The Blue Helmets under fire. S. 30
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