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Download als PDF - Raphael Draschtak

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Vorbereitungen bei Prijepolje, <strong>als</strong>o auf serbischem Staatsgebiet.” 360 Trotz des eher<br />

demonstrativen Charakters der NATO-Angriffe mit ungelenkten Bomben ist aus Sicht<br />

des Autors nicht auszuschließen, daß sich die Allianz gerade wegen des Wissens<br />

um die Involvierung von Verbänden der JS <strong>als</strong> „Mahnung“ zu Luftangriffen überhaupt<br />

entschlossen hatte.<br />

Die Jugoslawische Armee hatte trotz des internationalen Wirtschaftsembargos - das<br />

vielfach unterwandert wurde - zu diesem Zeitpunkt nach wie vor ausreichende<br />

Ressourcen, um die VRS in Bosnien zu unterstützen. Stellte sie doch noch immer die<br />

stärkste Streitmacht im ehemaligen Jugoslawien und konnte sich 1994 auf 639<br />

Kampfpanzer, davon 407 T-54/-55, etwa 232 M-84 (T-74, modifiziert T-72) und 517<br />

Kampfschützenpanzer M-80 sowie 112 gepanzerte Mannschaftstransportfahrzeuge<br />

stützen. 361 Von dieser Übermacht auf konventionellen Sektor profitierten auch die<br />

bosnischen Serben. „Die Unterstützung der Serben westlich der Drina bezieht sich<br />

insbesondere auf logistische und Führungsmaßnahmen, inklusive des Einsatzes von<br />

Führungskadern und Spezialverbänden.“ 362 Wie weitgehend die Verflechtung<br />

zwischen jugoslawischer und bosnisch-serbischer Armee war, zeigt etwa die<br />

Tatsache, daß beim - mittlerweile verstorbenen - VRS-Oberst Djordje Djukic, vorm<strong>als</strong><br />

Logistikchef der VRS, bei seiner Verhaftung 1996 Ausweispapiere der<br />

Jugoslawischen Armee gefunden wurden. 363<br />

360 Hans-Peter Rullmann (Hg.), Ost-Dienst. Südosteuropa-Dienst. Serbien direkt am Krieg in<br />

Bosnien beteiligt: Der “Fall Gorazde” (Hamburg, April 1994) 28-29<br />

361 Gustenau, Pfeifer, Bundesrepublik Jugoslawien (FRJ). In: Gießmann, Schlichting (Hg.), Handbuch<br />

Sicherheit. S.109<br />

362 Ebenda. S.155<br />

363 Honig, Both, Srebrenica. S. 255<br />

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