05.11.2013 Aufrufe

Download als PDF - Raphael Draschtak

Download als PDF - Raphael Draschtak

Download als PDF - Raphael Draschtak

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Führungsschwäche und zuletzt der Treibstoffmangel den Operationen klare Grenzen<br />

setzen“. 225<br />

Bemerkenswert ist, daß die serbische Armee in Bosnien-Herzegowina sowohl nach<br />

kroatischen wie auch nach serbischen Quellen mit den Jugoslawischen Streitkräften<br />

(JS) zumindest eine logistische wenn nicht operative Einheit bildete. 226 So war Mitte<br />

Juli die Mobilisierung der Serben in Bosnien-Herzegowina praktisch abgeschlossen,<br />

und neue Truppen aus der SRJ sollen nach Bosnien-Herzegowina verlegt worden<br />

sein, etwa in die Räume Gorazde, Mostar und in die Posavina. So sollen in Bosnien<br />

Anfang Juli effektiv rund 70.000 Mann, davon sollen 30.000 Mann im Raum Banja<br />

Luka mit rund 150 Panzern, über 2800 Steilfeuerwaffen und einigen Kampflugzeugen<br />

im Einsatz gestanden haben. 227 Folgt man Angaben des Londoner Instituts für<br />

Strategische Studien (IISS) vom August 1992, so liegen die Daten etwas anders:<br />

„Die serbischen Milizen haben demnach etwa 60.000 bis 70.000 Mann unter Waffen.<br />

Die Bundesarmee des serbisch-montenegrinischen Rest-Jugoslawien hat ca.<br />

100.000 Soldaten. Schwer festzustellen sei jedoch, wie viele von ihnen tatsächlich in<br />

Kroatien gebunden sind. Die Kroaten und die Moslems schließlich können jeweils bis<br />

zu 50.000 Mann zählen. Nach Ausführungen wiederum des US-Gener<strong>als</strong> Barry Mc<br />

Caffrey halten sich in Bosnien-Herzegowina über 200.000 Bewaffnete auf. (...) In<br />

Bosnien-Herzegowina sind in einer Vielzahl dezentraler und über das Land<br />

verstreuter Waffen- und Munitionsdepots große Mengen an Kriegsmaterial gelagert.<br />

Darüber hinaus sind 40 Prozent der beträchtlichen Rüstungsindustrie des vormaligen<br />

Jugoslawiens in der Republik angesiedelt. Gleichwohl ist das in den ‘jugoslawischen<br />

Kriegen’ verwendete Waffenmaterial - gemessen an den Streitkräften etwa der<br />

NATO-Staaten - <strong>als</strong> in vielerlei Hinsicht veraltet oder im Kampfwert beeeinträchtigt<br />

anzusehen. Zum Einsatz in Bosnien-Herzegowina kommen - neben den<br />

Schußwaffen der Heckenschützen - vor allem Steilfeuerwaffen wie Panzer,<br />

Artilleriegeschütze, Mörser, Granatwerfer. Für den ‘Erfolg’ der barbarischen<br />

Kriegsziele (Beschuß von Wohngebieten, Vertreibung der Zivilbevölkerung,<br />

‘ethnische Säuberung’) sind insbesondere diese Waffen ursächlich.<br />

Kampfflugzeugen kommt hingegen nur eine marginale Rolle zu.” 228<br />

225 Gustenau, Pfeifer, Bosnien-Herzegowina. In: Gießmann, Schlichting (Hg.), Handbuch Sicherheit. S.<br />

78<br />

226 ÖMZ 5/1992. S. 413; nach FAZ vom 30.6. bzw. 16.7.1992<br />

227 ÖMZ 5/1992. S. 413; nach Vjesnik vom 7.7.1992<br />

228 Dieter S. Lutz, Interventionen - Krieg <strong>als</strong> Ultima ratio? Welche Folgen eine “Operation<br />

Balkansturm” hätte. In: Rathfelder (Hg.), Krieg auf dem Balkan. S. 97<br />

60

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!