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Somit gab sie in ihrer Verzweiflung die wenigen Waffen, die das Land hatte, den<br />

wenigen Leuten, die sie zu bedienen wußten - Ganoven wie Juka.” 282<br />

Wie bereits dokumentiert, waren die Serben auf den Kriegsausbruch vorbereitet und<br />

hatten seit Monaten auch infrastrukturell antizipativ geplant. Serbische JNA-<br />

Generäle, die die bosnische Territorialverteidigung befehligten, mißbrauchten oftm<strong>als</strong><br />

ihre Dienststellung weitgehend, um die serbische Volksgruppe mit Waffen zu<br />

versorgen, die aus Lagern stammten, die von der Republik Bosnien für die TO<br />

finanziert worden waren. 283<br />

“Already during the war in Croatia, the storages and complete equipment of the<br />

Bosnian territorial defense units were put under the control of the Serbian officers of<br />

JNA, or local paramilitary formations; some were even evacuated from the non-<br />

Serbian surroundings. Alija Izetbegovic made a historical mistake, ordering that the<br />

citizens loyal to Bosnia and Herzegovina withdraw from from the mobilized units of<br />

JNA and return their arms. They actually did do that, leaving the 343. Motorized unit<br />

from Prijedor, 327. Motorized unit from Derventa, 6. motorized unit from Doboj, 345.<br />

Motorized unit from Brcko and the battalions of the Zvornik garrison, where the worst<br />

slaughters afterwards took place, without any serious resistance being put up, mostly<br />

to the paramilitary units.” 284<br />

Vor Ausbruch des Krieges hatte die bosnisch-moslemische Führung unter Alija<br />

Izetbegovic eine weitgehend gemäßigte Kompromißpolitik gegenüber der JNA<br />

verfolgt. Auch zeigten die bosnischen Muslime „keinerlei Zeichen von religiöser<br />

Intoleranz (was serbischerseits oft <strong>als</strong> dominantes Motiv für ihre Furcht vor möglicher<br />

moslemischer Hegemonie angeführt wurde, Anm.) ...In Wirklichkeit waren sie die<br />

schlechtesten Muslime der Welt; die meisten von ihnen tranken Alkohol, aßen<br />

Schweinefleisch und suchten selten eine Moschee auf. Wenige pilgerten nach<br />

Mekka, wohingegen viele nach Österreich zum Einkaufen fuhren.” 285<br />

Die moslemische Zentrale hatte die Situation bzw. die Absicht und Entschlossenheit<br />

der Serben verkannt und die Verteidigung der Republik nicht entschieden vorbereitet.<br />

Vielmehr versuchte man, die Schaffung moslemischer paramilitärischer Einheiten zu<br />

unterbinden. Diese waren zumeist mit privat geschmuggelten leichten<br />

282 Maass, Die Sache mit dem Krieg. S. 51<br />

283 ÖMZ 5/1992. S. 401<br />

284 The facts and background of the paramilitary units on the territory of former Yugoslavia, Podgorica<br />

weekly “Monitor”, April 14, 1995. In: Balkan Media&Policy Monitor. News and Analysis Digest, Issue<br />

11 Vol2 May 1, 1995. Internet: http://209.48.2.20/MFF/Mon11t.html<br />

285 Maass, die Sache mit dem Krieg. S. 47<br />

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