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vor kroatischer Hegemonie in den meisten Fällen die Anwesenheit der serbischen<br />

Soldaten. „Die Serben fühlen sich von der Armee geschützt, erklärt uns der<br />

Bürgermeister (von Palaca, Kroatien, 1991, Anm.). Das Verhältnis zwischen den<br />

serbischen Verteidigern und den Armeesoldaten ist freundlich, richtig<br />

kameradschaftlich.” 117<br />

Gleichzeitig mit dem Vorrücken der Armee in Kroatien wurde die Transformation der<br />

ehemaligen Bundesarmee in eine serbische Armee weiter vorangetrieben. Als<br />

weitere Maßnahme der „Serbisierung” der JNA war etwa der Umstand zu werten,<br />

daß mit dem Rückzug der JNA aus Slowenien auch die entsprechende Infrastruktur<br />

und Ausrüstung auf von Serbien kontrolliertes Gebiet gebracht werden sollte. Der<br />

geplante Rückzug der Armee sah unter anderem vor: Der Verlegung des KpsKdo<br />

XIV und Stabsteile von Laibach nach Doboj/Bosnien, der 1. PzBrigade aus Vrhnika<br />

nach Banja Luka/Bosnien, FlARgt Vrhnika nach Banja Luka, der 345. Geb.Brigade<br />

aus Krain nach Travnik/Bosnien, der mot.Brigade Postojna nach Derventa,<br />

Tuzla/Bosnien und Doboj, das KpsKdo XXXI und Stabsteile von Marburg nach<br />

Sabac/Serbien, das 417. PzRgt. von Pettau nach Erdut/Slawonien und der 195.<br />

mot.Brigade von Marburg nach Valjevo/Serbien. 118 Angesichts der drohenden<br />

Ausweitung der Kampfhandlungen auf Bosnien hatte die Führung der JNA bereits<br />

Anfang August die Mobilmachung von Truppenteilen auch in Bosnien angeordnet,<br />

was von der bosnischen Regierung <strong>als</strong> illegaler und eigenmächtiger Schritt des<br />

Militärs bezeichnet wurde, da hiezu keine Anordnung des Staatspräsidiums vorlag.<br />

Am 18.9. erklärte Präsident Izetbegovic den Mobilisierungsaufruf erneut für illegal. 119<br />

Gleichzeitig entwickelte sich Banja Luka, die Hauptstadt der bosnischen Krajina, seit<br />

dem Eintreffen der PzBrigade aus Vrhnika zusammen mit der dort stationierten<br />

mechanisierten Brigade und den KpsTruppen zum Ausgangspunkt für die JNA-<br />

Operationen in den kroatischen Raum, aber auch für potentielle Auseindersetzungen<br />

mit der moslemischen oder kroatischen Bevölkerung in Bosnien. Inoffiziellen<br />

Meldungen zufolge wurden in den bosnischen Bergen Ausbildungslager für<br />

Tschetniks eingerichtet. 120 Banja Luka, Nord-Süd- und Ost-West-<br />

Verkehrsknotenpunkt für die in Kroatien kämpfenden serbischen Truppen, war in<br />

Hinblick auf die zu erwartende militärische Auseinandersetzung in Bosnien für die<br />

Serben ungemein wichtig. Hatten die Serben vor dem Krieg einerseits mit 54,8<br />

117 Gelhard, Ab heute ist Krieg. S. 134<br />

118 ÖMZ 6/1991, 500; nach FS Slovenija 1 vom 7.8.1991 12 Uhr<br />

119 ÖMZ 6/1991. S. 500<br />

120 ÖMZ 6/1991. S. 501; nach: DER STANDARD vom 26.8.1991<br />

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