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Michael Vetsch (Master of advanced studies in International ...

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Die rechtliche Beurteilung des banden- und gewerbsmässigen Drogenhandels im Rechtsvergleich<br />

zu <strong>in</strong>dizieren. 66 Der Täter muss die Mitgliedschaft zur Bande ausdrücklich wollen,<br />

wobei e<strong>in</strong>e solche ausdrücklich oder stillschweigend verabredet werden kann. 67 Der<br />

Wille der Täter muss auf e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Verübung e<strong>in</strong>er Mehrzahl von Delikten<br />

sowie auf das geme<strong>in</strong>same, übergeordnete Banden<strong>in</strong>teresse gerichtet se<strong>in</strong>. 68 Dritte,<br />

die ke<strong>in</strong>e Bandenmitglieder s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d – gleichgültig, ob sie bei der Ausführung der<br />

tatbestandsmässigen Handlung anwesend waren – nur nach dem Grundtatbestand<br />

(Art. 19 Ziff. 1 BetmG) zu bestrafen, und zwar je nach Fallgestaltung als Mittäter, Anstifter<br />

oder Gehilfen. 69<br />

Die Bandenmässigkeit ist e<strong>in</strong> persönliches Merkmal im S<strong>in</strong>ne von Art. 27 StGB. 70 Art.<br />

27 StBG regelt die so genannte „limitierte Akzessorietät“ <strong>in</strong> allen Fällen ohne gesetzliche<br />

oder rechtsgeschäftliche Sonderpflichten von Tätern respektive Teilnehmern. 71<br />

Gemäss Art. 27 StGB werden besondere persönliche Verhältnisse, Eigenschaften<br />

und Umstände, welche die Strafbarkeit erhöhen, verm<strong>in</strong>dern oder ausschliessen,<br />

(nur) bei dem Täter oder Teilnehmer berücksichtigt, bei dem sie vorliegen.<br />

2.3 Gewerbsmässiger Drogenhandel gemäss Art. 19 Ziff. 2 lit. c BetmG<br />

2.3.1 Allgeme<strong>in</strong>e Bemerkungen<br />

E<strong>in</strong> schwerer Fall im S<strong>in</strong>ne von Art. 19 Ziff. 2 lit. c BetmG liegt ebenfalls vor, wenn<br />

der Täter durch gewerbsmässigen Handel e<strong>in</strong>en grossen Umsatz oder e<strong>in</strong>en erheblichen<br />

Gew<strong>in</strong>n erzielt. Die Norm wurde im Rahmen der letzten grösseren Revision des<br />

BetmG, der Teilrevision von 1975, <strong>in</strong>s Gesetz e<strong>in</strong>gefügt. Die qualifizierten Tatbestände<br />

der Gewerbsmässigkeit s<strong>in</strong>d auch im allgeme<strong>in</strong>en Strafrecht, <strong>in</strong>sbesondere im<br />

Vermögensstrafrecht, anzutreffen (z.B. Art. 139 Ziff. 2 StGB, Art. 146 Abs. 2 StGB,<br />

Art. 147 Abs. 2 StGB, 148, Abs. 2 StGB, Art. 155 Ziff. 2 StGB, Art. 156 Ziff. 2 StGB,<br />

Art. 160 Ziff. 2 StGB, Art. 305 bis Ziff. 2 lit. c). Zweck der Qualifizierung der Gewerbsmässigkeit<br />

ist die erhöhte Sozialgefährlichkeit solchen Tuns.<br />

66<br />

67<br />

68<br />

69<br />

70<br />

71<br />

BGE 124 IV 91.<br />

ALBRECHT, Art. 19 N 245; CORBOZ, Vol. II, art. 19 LStup N 99.<br />

BGE 132 IV 132, 137 E 5.2.<br />

SCHÜTZ, 165.<br />

ALBRECHT, Art. 19 N 247; ebenso CORBOZ, Vol. II, art. 19 LStup N 99.<br />

BSK StGB I-FORSTER, Art. 27 N 1.<br />

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