Michael Vetsch (Master of advanced studies in International ...

Die rechtliche Beurteilung des banden- und gewerbsmässigen Drogenhandels im Rechtsvergleich
4. Rechtsvergleich
Im 4. Teil geht es nun darum, die Regelungen der beiden Länder im Hinblick auf den
banden- und gewerbsmässigen Drogenhandel einander gegenüberzustellen. Dies
anhand der Gesetzgebung sowie der Gesetzesanwendung. Dabei werden zuerst
jeweils die Parallelen näher betrachtet und anschliessend die wesentlichen Unterschiede
dargelegt. Mit einer Bewertung der beiden Regelungen befasst sich schliesslich
der 5. Teil meiner Arbeit.
4.1 Bandenmässiger Drogenhandel 349
4.1.1 Gesetzgebung
Zur besseren Übersichtlichkeit und zur Veranschaulichung nachstehend noch einmal
die einschlägigen Gesetzesbestimmungen:
Schweizer Recht:
Ein schwerer Fall liegt insbesondere vor, wenn der Täter als Mitglied einer Bande
handelt, die sich zur Ausübung des unerlaubten Betäubungsmittelverkehrs zusammengefunden
hat (Art. 19 Ziff. 2 lit. b BetmG).
Deutsches Recht:
Mit Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren wird bestraft, wer Betäubungsmittel unerlaubt
anbaut, herstellt oder mit ihnen Handel treibt (§ 29 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1) und dabei
als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung solcher
Taten verbunden hat (§ 30 Abs. 1 Nr. 1 BtMG).
Mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren wird bestraft, wer Betäubungsmittel in nicht
geringer Menge unerlaubt anbaut, herstellt, mit ihnen Handel treibt, sie ein oder ausführt
(§ 29 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1) und dabei als Mitglied einer Bande handelt, die sich
zur fortgesetzten Begehung solcher Taten verbunden hat (§ 30a Abs. 1 BtMG).
349
Vgl. im Einzelnen: 2.2 zum schweizerischen Recht; 3.2 f. zum deutschen Recht.
67