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Michael Vetsch (Master of advanced studies in International ...

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Die rechtliche Beurteilung des banden- und gewerbsmässigen Drogenhandels im Rechtsvergleich<br />

CHF 100'000.-- das Tatbestandsmerkmal erfüllt. 93 Dabei zog das Bundesgericht Art.<br />

54 der (mittlerweile revidierten) Handelsregisterverordnung 94 (HRegV) heran, ohne<br />

näher zu begründen, weshalb dieser handelsrechtliche Tatbestand zur Bestimmung<br />

e<strong>in</strong>es qualifizierten Unrechts im illegalen Drogenhandel massgebend se<strong>in</strong> soll. Das<br />

Bundesgericht hat somit denselben Grenzwert übernommen, welcher dem von der<br />

Lehre h<strong>in</strong>sichtlich der Geldwäscherei (Art. 305bis Ziff. 2 lit. c StGB) angenommenen<br />

Betrag entspricht.<br />

Es ist darauf h<strong>in</strong>zuweisen, dass die Handelsregisterverordnung mittlerweile revidiert<br />

wurde (Handelsregisterverordnung vom 17. Oktober 2007, <strong>in</strong> Kraft seit dem 1. Januar<br />

2008). Art. 54 der Handelsregisterverordnung vom 7. Juni 1937 (aHRegV) entspricht<br />

<strong>in</strong>haltlich neu dem Art. 36 HRegV. Während Art. 54 aHRegV die Ausnahmen von der<br />

E<strong>in</strong>tragungspflicht (siehe Marg<strong>in</strong>alie) im Handelsregister vorsah (Befreiung von der<br />

E<strong>in</strong>tragungspflicht bestimmter Gewerbe, wenn ihre jährliche Rohe<strong>in</strong>nahme die Summe<br />

von CHF 100'000.-- nicht erreicht), wurde die Gesetzestechnik <strong>in</strong> Art. 36 HRegV<br />

geändert, welcher e<strong>in</strong>e positive Handlungspflicht statuiert. Gemäss Art. 36 Abs. 1<br />

HRegV s<strong>in</strong>d natürliche Personen, die e<strong>in</strong> nach kaufmännischer Art geführtes Gewerbe<br />

betreiben und während e<strong>in</strong>es Jahres Rohe<strong>in</strong>nahmen von m<strong>in</strong>destens CHF<br />

100'000.-- (Jahresumsatz) erzielen, verpflichtet, ihr E<strong>in</strong>zelunternehmen <strong>in</strong>s Handelsregister<br />

e<strong>in</strong>tragen zu lassen. Inhaltlich hat sich <strong>in</strong> Bezug auf e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>tragungspflicht<br />

ab e<strong>in</strong>em (Jahres-)Umsatz von CHF 100'000.-- nichts geändert, sodass sich h<strong>in</strong>sichtlich<br />

der (ohneh<strong>in</strong> fragwürdigen) Heranziehung der handelsrechtlichen Norm im Lichte<br />

der aktuellen bundesgerichtlichen Rechtsprechung aufgrund der neuen HRegV<br />

e<strong>in</strong>stweilig ke<strong>in</strong>e andere Auslegung aufdrängen dürfte.<br />

2.3.2.4 Erheblicher Gew<strong>in</strong>n<br />

Gegenstand des erheblichen Gew<strong>in</strong>ns ist der f<strong>in</strong>anzielle Vorteil, d.h. der aus den<br />

Drogengeschäften erzielte Nettoerlös. 95 Dabei kommt es auf die Form desselben<br />

nicht an. 96 Neben Bargeld s<strong>in</strong>d auch weitere Vermögenswerte wie Natural- oder Ar-<br />

93<br />

94<br />

95<br />

96<br />

BGE 129 IV 253, 255 f. E 2.2; 129 IV 188, 192 E 3.1.3; bestätigt <strong>in</strong> BGE vom 3.2.2006<br />

[6P.105/2005, 6S.334/2005] E 7; ferner aus der kantonalen Rechtsprechung: ObGer BE,<br />

ZBJV 2004, 449; KGer FR, FZR 1998, 349.<br />

SR 221.411.<br />

BGE 117 IV 63, 66; ALBRECHT, Art. 19 N 253.<br />

FINGERHUTH/TSCHURR, Art. 19 N 192; CORBOZ, Vol. II, art. 19 LStup N 105.<br />

19

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