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verzeichnisse - ArchiMeD - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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6 Diskussion 103<br />

(VERRIJZER und TJIAN, 1996; KAISER und MEISTERERNST, 1996; BJÖRKLUND und KIM,<br />

1996). Der core-Promotor wurde bei den meisten Genen durch die etwa 30 bp stromaufwärts<br />

vom Transkriptionsstart gelegene TATA-Box gebildet. Darüber hinaus enthielten viele<br />

Promotoren, mit oder ohne TATA-Box, eine pyrimidinreiche Initiator-Sequenz, die direkt über<br />

dem Transkriptionsstart lag (ROEDER, 1996). Ein Initiator-Element wurde erstmals von SMALE<br />

und BALTIMORE (1989) am Beispiels des Gens der murinen terminalen<br />

Desoxyribonucleotidyltransferase (TdT) beschrieben und besaß die nur sehr schwache<br />

Konsensussequenz YYAYTCYY (DU et al., 1993). Allgemein konnten Promotoren von<br />

eukaryontischen Genen in solche eingeteilt werden, bei denen das core-Promotor-Element eine<br />

TATA-Box enthielt, und in solche ohne TATA-Box. Die Promotoren vieler Haushaltsgene<br />

enthielten Initiatorelemente, jedoch keine TATA-Box, und erschienen auf Grund mehrerer<br />

Bindestellen für den Transkriptionsfaktor (TF) Sp1 G/C-reich (DYNAN und TJIAN, 1983;<br />

MELTON et al., 1986; VIHINEN et al., 1996). Die Initiation der Transkription konnte bei diesen<br />

Promotoren an verschiedenen Stellen erfolgen (MELTON et al., 1986).<br />

Der Promotorbereiche des humanen La/SS-B-Gens besaß eine Größe von 239 bp<br />

(Tabelle 2). GRÖLZ (1998) suchte mit dem Programm HUSAR (3.17) den Promotorbereich des<br />

humanen La/SS-B-Gens nach Promotorelementen und potentiellen TF-Bindestellen ab. Dabei<br />

fand sich keine TATA-Box, dafür aber eine GC-reichen Region. Stromaufwärts des humanen<br />

Exon 1 lagen eine CAAT-Box, eine SP1-Bindestelle und direkt stromabwärts davon eine<br />

AP2-Bindestelle. Ein 17 Nukleotide langer Bereich wurde auf Grund von Sequenzvergleichen<br />

mit Promotoren anderer Gene nach CHAMBERS et al. (1988) als G/C-reiches<br />

Promotorelement bezeichnet. Im Exon 1 selbst lag eine weitere AP2-Bindestelle.<br />

Auch der Promotorbereiche des murinen La/SS-B-Gens, der eine Größe von 527 bp<br />

besaß (Tabelle 2) und sich stromaufwärts des Exon 1a bzw. Exon 1b befand, wurde mit dem<br />

Programm HUSAR (3.17) nach Promotorelementen und TF-Bindestellen abgesucht. Nur die<br />

gängigsten TFs sind in Abb. 27 dargestellt und im Folgenden kurz beschrieben. Es fanden sich<br />

eine CCAAT-Box und mehrere davon abweichende Bindestelle, an die der CCAAT-binding<br />

factor oder der CTF (= CCAAT-Box-factor = nuclear factor-1 = NF-1) binden konnten.<br />

CCAAT-bindende Proteine fungierten als Aktivatoren der Promotor-Grundfunktion und als<br />

Regulationselemente (KNIPPERS, 1997). Feststellen ließen sich auch Bindestellen für TFIIA,<br />

TFIIA-α/β precursor (major), TFIIA-α/β precursor (minor), TFIIA-γ, TFIIB, TFIIE, TFIIF, TFIIF-α,<br />

TFIIF-β und TFIID. TFIID spielte eine besondere Rolle beim Aufbau des<br />

Transkriptionskomplexes (KNIPPERS, 1997). Bindestellen für TBP, TBP-1 und TBF1 ließen<br />

sich ebenfalls detektieren. Von Bedeutung war das Vorhandensein von GC-Boxen, die<br />

besonders häufig in Promotoren von TATA-Box-freien Haushaltsgenen vorkamen und an die<br />

das Glykoprotein Sp1 (GC-Box-Protein) band. Sp1 sorgte zusammen mit TAF für die richtige<br />

Plazierung von TFIID im Bereich des Transkriptionsstarts (KNIPPERS, 1997). Des weiteren<br />

fanden sich Bindestellen für c-Myc und E2F-1, das eine zentrale Rolle bei der Regulation der<br />

Genaktivität im Verlauf des Zellzyklus einnahm (KNIPPERS, 1997). Interessanterweise ließen

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