19.11.2013 Aufrufe

verzeichnisse - ArchiMeD - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

verzeichnisse - ArchiMeD - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

verzeichnisse - ArchiMeD - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

118<br />

6 Diskussion<br />

La/SS-B-Proteinmengen auf die Translationseffizienz der cDNA-Isoformen zurückzuführen<br />

waren. Durch eine densitometrische Bestimmung konnte gezeigt werden, dass alle in vitro<br />

transkribierten/translatierten alternativen cDNA-Isoformen mit gleicher Effizienz exprimiert<br />

wurden (Abb. 12). Im Gegensatz dazu konnte von GRÖLZ (1998) für die humanen<br />

La/SS-B-cDNA-Isoformen gezeigt werden, dass die Translationseffizienz der alternativen<br />

cDNA-Isoformen geringer war, als die der klassischen.<br />

Neben den murinen La/SS-B-Banden mit einem MW von etwa 45 kDa konnten auch<br />

einige schwächere Banden detektiert werden (Abb. 11). Diese Banden waren nur in den<br />

Laufspuren zu erkennen, in denen die Translationsprodukte der alternativen cDNA-Konstrukte<br />

des La/SS-B aufgetragen wurden. Somit konnten unspezifische Transkriptionen und<br />

Translationen von Anteilen des Vektors pcDNA3 ausgeschlossen werden. Auch konnten diese<br />

Banden keine Proteine aus dem Reticulozyten-Extrakt darstellen, da diese offensichtlich alle<br />

durch die Immundepletion mit dem für das La/SS-B-spezifische mAK 5B9 entfernt wurden.<br />

Demzufolge musste es sich bei diesen Banden ebenfalls um La/SS-B-Banden handeln. Bei den<br />

Banden mit ungefähr 43 und 28 kDa handelte es sich entweder um Degradationsprodukte des<br />

La/SS-B-Proteins, oder um ein N-terminal verkürztes La/SS-B-Protein, das durch interne<br />

Initiation entstanden sein musste (SCHÖRNER und DRATHEN, 2000; unveröffentlicht).<br />

In vitro-Translationssysteme mit Reticulozyten-Lysat neigten zur Artefaktbildung;<br />

mitunter kam es zur Entstehung von aberranten Translationprodukten. Diese<br />

Translationsprodukte entstanden vermutlich durch Initiation der Translation von einem intern<br />

gelegenen Methionin anstelle des korrekten Start-AUGs (SVITKIN et al., 1994). Die Banden mit<br />

einer Größe von etwa 43 und 28 kDa könnten solchen aberranten Translationsprodukten<br />

entsprechen. Die Banden mit einem MW von ca. 60 kDa könnten La/SS-B-Proteine darstellen,<br />

die mit verkürzten La/SS-B-Fragmenten assoziiert waren (BACHMANN, 2000; unveröffentlicht).<br />

Da die Nebenbanden jeweils gleich intensiv gefärbt waren, musste die<br />

in vitro-Translation und die Immundepletion bei allen Ansätzen mit einer vergleichbaren<br />

Effizienz abgelaufen sein. Darum war es auch zulässig, die Intensität der La/SS-B-Banden<br />

direkt miteinander zu vergleichen (Abb. 11).<br />

6.16 Der Translationsmechanismus der mRNAs<br />

Das scanning-Modell der Translation von eukaryontischen mRNAs (KOZAK, 1978)<br />

postulierte, dass die 40S-Ribosomenuntereinheit zusammen mit verschiedenen<br />

Translations-Initiationsfaktoren am 5’-Ende einer mRNA an die 7-Methylguanosinium-Kappe<br />

(m 7 Gppp-Kappe) band und über die 5´-UTR bis zu einem ersten Start-AUG mit einer für die<br />

Initiation der Translation vorteilhaften Umgebungssequenz (Kozak-Sequenz) (KOZAK, 1989;<br />

KOZAK, 1987) wanderte. Durch einen Vergleich von 699 Vertebraten-mRNAs wurde von<br />

KOZAK (1987) die Konsensussequenz GCCGCC A / G CCAUGG für die Initiation der Translation

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!