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verzeichnisse - ArchiMeD - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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136<br />

6 Diskussion<br />

werden konnte. Sicherlich stellten Neoepitope nur eine Möglichkeit dar, um die<br />

Toleranzmechanismen des Immunsystems zu durchbrechen.<br />

Interessanterweise handelte es sich bei den Epitopen, die von den Serum-AK erkannt<br />

werden, ausschließlich um Konformationsepitope, da mit den Maus-Seren nur native, nicht aber<br />

denaturierte Proteine detektiert werden konnten (5.12.2 und 5.12.3). Demnach könnte es sich<br />

bei allen immundominanten Epitopen (CHAN et al., 1986), die unter den Säugetierspezies<br />

konserviert waren (SEMSEI et al., 1993; WENG et al., 1993; CHAN et al., 1986), um<br />

immundominante Konformationsepitope handeln (1.5.7).<br />

Zusammengefasst konnte im Tiermodell Maus gezeigt werden, dass<br />

B-Zell-Autoimmunität und die Entstehung von ANAs zumindest teilweise auf einen<br />

Autoantigen-getriebenen Mechanismus infolge einer fehlerhaften Proteinexpression eines<br />

Autoantigens zustande kam. Damit fiel den ANAs eine direkte pathophysiologische Rolle zu.<br />

6.21.2 Zellschädigende Vorläuferreaktion induzierter ANAs<br />

Da Zellmembranen für die antinukleären Antikörper (ANAs) eine undurchdringliche<br />

Barriere darstellten und die die nukleären Antigene die Zellmembranen intakter Zellen nicht<br />

durchdringen konnten, war vermutlich eine zellschädigende Vorläuferreaktion dafür<br />

verantwortlich, dass den ANAs ihre Zielantigene zugänglich gemacht wurden (1.3). Allerdings<br />

spielten noch viele andere Faktoren bei der Entstehung von Autoimmunität eine wichtige Rolle.<br />

Eine zellschädigende Vorläuferreaktion könnte z.B. durch Kreuzreaktivitäten der<br />

induzierten Autoantikörper mit Zelloberflächenstrukturen zustande kommen. Wenn die<br />

Autoantikörper auch Oberflächenstrukuren erkennen würden, dann konnten die nukleären<br />

Autoantigene durch die nachfolgende Zerstörung der Zielzelle, bedingt durch eine<br />

Entzündungsreation, freigesetzt werden. Allerdings ließen sich keine Kreuzreaktivitäten der<br />

Maus-Seren mit Zelloberflächenproteinen nachweisen. Dies ließ den Schluß zu, dass die<br />

induzierten Serum-AK nicht für eine Zellschädigung verantwortlich waren.<br />

Ein weiterer Hinweis auf eine zellschädigende Vorläuferreaktion wären auftretende<br />

Krankheitssymptome bei den immunisierten Mäusen gewesen, wie sie für den SLE oder das<br />

pSS typisch waren. Solche Symptome konnten aber nicht festgestellt werden. Dies ließ<br />

vermuten, dass die Bildung von Autoantikörpern alleine nicht ausreichte, um die Krankheiten zu<br />

induzieren. Dafür müssten weitere Prädispositionen vorhanden sein, was die Tatsache<br />

wiederspiegelte, dass Autoimmunerkrankungen multifaktorelle Krankheiten waren (1.3).<br />

Zusammengefasst ließ sich Folgendes feststellen: Die induzierten Autoantikörper waren<br />

nicht für eine zellschädigende Vorläuferreaktion verantwortlich, da sie nicht mit<br />

Zelloberflächenproteinen kreuzreagierten und bei den immunisierten Mäuse keinerlei<br />

Krankheitssymptome auftraten.

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