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verzeichnisse - ArchiMeD - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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4 Methoden<br />

5000 g abzentrifugiert. Das Pellet konnte bei -70°C eingefroren werden. Das Pellet wurde mit demselben<br />

Volumen an 1x PBS (0,8 mM Na 2 HPO 4 ; 0,1 mM KH 2 PO 4 ; 0,14 mM NaCl; 0,26 mM KCl; pH 7,4) für eine<br />

Affinitätsreinigung (4.36) oder 95°C heißen 1x SDS-Probenpuffer (100 mM DTT; 10% [w/v] SDS; 50%<br />

[v/v] Glycerin; 0,5% [w/v] Bromphenolblau; 50 mM Tris/HCl; pH 6,8) für eine SDS-PAGE (4.38)<br />

aufgenommen und die Bakterien durch 6malige Exposition mit Ultraschallwellen für jeweils 30 sec mit<br />

~100 W lysiert. Zwischenzeitlich wurde kurz auf Eis inkubiert, um einen Abbau der Proteine durch<br />

Proteasen zu vermeiden. Zuletzt erfolgte eine 15minütige Zentrifugation mit 16000 g bei 4°C. Die<br />

Proteinextrakte konnten bei -20°C gelagert werden.<br />

4.36 Affinitätsreinigung von His-tag-Fusionsproteinen<br />

Die Aufreinigung rek. His-tag-Fusionsproteine wurde mit einem von HOCHULI et al. (1987)<br />

beschriebenen Säulenmaterial durchgeführt, bei dem ein Nitrilo-Essigsäure-(NTA)-Derivat (Ni-NTA-Säule)<br />

mit vier funktionellen Gruppen als Ligand an Sepharose CL-6B gekoppelt vorlag. Die<br />

Metallchelataffinitätschromatographie (MCAC) beruhte auf NTA als Metallchelatformer und dem zentral<br />

gebundenen Ni 2+ , bei dem zwei der insgesamt sechs vorhandenen Koordinationsstellen des Ions frei<br />

blieben, wodurch Proteine, die mehr als zwei benachbarte Histidin-Reste besaßen, binden konnten. Die<br />

Bindekapazität wurde vom Hersteller mit 5-10 mg Protein pro ml Ni-NTA-Säule angegeben. Zur<br />

Aufreinigung von His-tag-Fusionsproteinen besaß der pET28a-Vektor auf der 5’-Seite der MCS<br />

Nukleotide, die für sechs aufeinanderfolgende Histidinreste (His-tag) codierten (HOCHULI et al., 1988).<br />

Die Aufreinigung erolgte mit einem Niederdruck-Chromatographie-System, bestehend aus einer<br />

Peristaltik-Pumpe, einem UV-Monitor und einem Schreiber. Der am Photometer angeschlossene<br />

Schreiber zeichnete die Absorption der Flüssigkeit bei 254 nm auf. 1 ml der Ni-NTA-Säule wurde in<br />

Fertigsäulen eingefüllt und diese mit Pumpe, Photometer und Auffanggefäß verbunden. Das Pumpsystem<br />

bewirkte, dass soviel Flüssigkeit nachfloß, wie von der Säule zum Photometer gelangte. Bei einem<br />

Austausch von einer zur anderen Lösung ließ man die Flüssigkeit gerade bis zur Harzoberfläche ablaufen.<br />

So konnte eine Vermischung der Lösungen und ein Verdünnungseffekt vermieden werden. Die Matrix<br />

durfte aber niemals austrocknen, da dies die Proteinbindungen zerstörte. Die Säule wurde mit 1x PBS<br />

(0,8 mM Na 2 HPO 4 ; 0,1 mM KH 2 PO 4 ; 0,14 mM NaCl; 0,26 mM KCl; pH 7,4) äquilibiert und die Absorption<br />

des Durchlaufs photometrisch erfasst. Es wurde solange äquilibrierte, bis der Schreiber eine gleichmäßige<br />

Basislinie zeigte. Anschließend wurde der Proteinextrakt, 1:2 mit 1x PBS verdünnt, auf die Säule<br />

gegeben. Dieser Vorgang wurde 2-3mal wiederholt, um die Proteinausbeute zu erhöhen. Anschließend<br />

wurde die Säule mit 1x PBS gewaschen, bis der Schreiber wieder eine konstante Basislinie anzeigte.<br />

Durch die niedrige Dissoziationskonstante von Ni-NTA (K D = 10 -13 bei pH 8,0) ließen sich unspezifisch<br />

gebundene Proteine mit 10 mM Imidazol, einem Histidin-Analogon, von der Säule entfernen. Die Elution<br />

der His-tag-Fusionsproteine erfolgte mit 150 mM Imidazol. Um das Imidazol, das beim Erhitzen Proteine<br />

quervernetzen konnte, aus der affinitiätsgereinigten Proteinlösung zu entfernen, wurde das Eluat in einen<br />

Dialyseschlauch gefüllt, der mindestens das doppelte Volumen des Eluates fassen sollte, um bei<br />

eindiffundierender Flüssigkeit nicht zu platzen. Die Dialyse erfolgte über Nacht gegen zwei Liter 1x PBS<br />

bei 4°C unter leichtem Rühren. Bei der SDS-PAGE wurden die Proben wegen des noch in geringen<br />

Mengen vorhandenen Imidazols nur auf 56°C erhitzt. Die Proteine konnten bei -20°C gelagert werden.

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