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verzeichnisse - ArchiMeD - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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4 Methoden 35<br />

4.8 Saure, ethanolische Fällung von Nukleinsäuren<br />

Durch die saure, ethanolische Fällungen von Nukleinsäuren nach SAMBROOK et al. (1989)<br />

erfolgte ein Abtrennung von Proteinen und Pufferbestandteilen und eine Konzentrierung der<br />

Nukleinsäuren. Die Nukleinsäure-Lösung wurde mit 1/10 Volumen einer 3 M NaOAc-Lösung (pH 7,0)<br />

sowie dem 2,5fachen Ursprungsvolumen Ethanol p.a. versetzt. Gefällt wurde für 30 min bei -70°C bzw.<br />

über Nacht bei -20°C. Nach einer 30minütigen Zentrifugation mit 16000 g bei 4°C wurde der Überstand<br />

dekantiert. Zur Entfernung mitgefällter Salze wurde das Pellet 2mal mit dem 1,5 fachen Volumen des<br />

ursprünglichen Fällungsvolumens mit 70%igem Ethanol gewaschen. Der Ansatz wurde für 10 min bei 4°C<br />

mit 16000 g zentrifugiert, der Überstand dekantiert, das Pellet bei 37°C getrocknet und schließlich in 10<br />

bis 40 µl TE (10 mM Tris/HCl; 1 mM EDTA; pH 7,3-8,3) oder aqua dest. aufgenommen.<br />

4.9 Gelelektrophorese von Nukleinsäuren<br />

Die Agarosegelelektrophorese diente dazu, Nukleinsäuren nach ihrer Größe und Konformation zu<br />

trennen und durch Anfärben sichtbar zu machen. Nukleinsäuren waren Makromoleküle, die bei<br />

physiologischem pH-Wert eine negative Gesamtladung besaßen und sich daher im elektrischen Feld zur<br />

Anode hin bewegten. Agarose bestand aus einem Gemisch saurer, linearer und gelierfähiger<br />

Polysaccharide. Die Wanderungsrate linearer Nukleinsäuren in einem Agarosegel verhielt sich umgekehrt<br />

proportional zum Logarithmus ihres MW (SAMBROOK et al., 1989). Die Wanderungsgeschwindigkeit<br />

hing, infolge der Bildung eines Molekularsiebes, von der Konzentration der Agarose im Gel ab. Nach<br />

AUSUBEL et al. (1987) konnte mit einer Agarosekonzentration von 1% [w/v] ein Auftrennungsbereich<br />

linearer Nukleinsäuren zwischen 10 und 0,5 kb erreicht werden. Weitere Parameter, die die<br />

Wanderungsgeschwindigkeit beeinflussten, waren die Pufferbedingungen und die Konformation. So liefen<br />

z.B. spiralisierte (supercoiled) Nukleinsäuren im Vergleich zu linearen auf etwa zwei Drittel der von der<br />

Basenzahl her zu erwartenden Höhe, da das Molekül durch die Verdrillung kleiner und kompakter war und<br />

sich somit schneller durch das Gel bewegten. Offene, relaxierte, zirkuläre (nicked circle) Nukleinsäuren<br />

wanderte dagegen weit langsamer.<br />

4.9.1 DNA-Agarosegele<br />

Als Form für die Gele dienten mit Klebeband umrandete Glasplatten. Der Probenkamm wurde am<br />

oberen Rand mit einem Abstand von ca. 1 mm zur Platte in die Form eingesetzt. 1 bis 2% [w/v] Agarose<br />

wurde mit 1x TAE-Elektrophoresepuffer (40 mM TrisOAc; 1 mM EDTA; pH 8,0) aufgekocht, bis die<br />

Lösung klar erschien und in die vorgefertigte Form gegossen. Dabei sollte die Höhe des Gels ca. 0,5 cm<br />

betragen. Für die Elektrophorese von DNA-Fragmenten, die aus dem Gel eluiert werden sollten, und für<br />

die Analyse sehr kleiner und eng beieinander liegender DNA-Fragmente wurden die Gele aus<br />

LMP-Agarose hergestellt. Diese Agarose war reiner als herkömmliche Agarose und schmolz bei<br />

niedrigerer Temperatur (LMP-Agarose: 60°C; normale Agarose: 90°C). Die einzelnen Banden erscheinen<br />

im Gel schärfer voneinander abgetrennt und waren weniger mit anderen DNA-Fragmenten verunreinigt.

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