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verzeichnisse - ArchiMeD - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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4 Methoden 45<br />

4.23 Zu beachtende Arbeitsbedingungen bei Arbeiten mit RNA<br />

Bei Arbeiten mit RNA bestand die Gefahr der Kontamination mit RNasen. Aus diesem Grund<br />

wurde stets mit Handschuhen, hitzesterilisierten Glasgefäßen und RNase-freien Einwegartikeln<br />

gearbeitet. Zur Zerstörung der ubiquitär vorkommenden RNasen reichte eine Autoklavierung nicht aus, da<br />

sich die denaturierten Proteine spontan wieder zurückfalten konnten. Ein wirksamer Inhibitor von RNasen<br />

war DEPC, das kovalent an Histidin- und Tyrosin-Reste in Proteinen band und dadurch ihre Struktur<br />

zerstörte (LENONARD et al., 1970). Reaktionsgefäße und Pipettenspitzen, welche mit RNA-haltigen<br />

Lösungen in Berührung kommen sollten, wurden über Nacht in DEPC-H 2 O (aqua dest. mit 0,1% [v/v]<br />

DEPC) gelegt, 30 min autoklaviert und getrocknet. Alle benötigten Lösungen wurden mit 0,1% [v/v] DEPC<br />

angesetzt. Um einen autokatalytischen Prozeß der RNA zu verhindern, wurde stets auf Eis gearbeitet.<br />

Auch SDS war in wirksamer RNase-Inhibitor. Elektrophoresekammern, Gelformen, etc. wurden über<br />

Nacht in eine 1%ige SDS-Lösung gelegt und anschließend mit Isopropanol und DEPC-H 2 O gespült.<br />

4.24 RNA-Isolierung aus Zellkulturen und Geweben<br />

Die schnelle Isolierung von RNA aus Zellkulturen oder Geweben erfolgte durch<br />

Phenol/Chloroform-Extraktion nach dem Protokoll von CHOMCZYNSKI und SACCHI (1987).<br />

Für eine RNA-Präparation aus Zellen wurden diese in Petrischalen (∅ 6,5 cm) ausgesät (4.27).<br />

Die Zellen wuchsen bis zur gewünschten Konfluenz heran. Das Kulturmedium wurde entfernt und die<br />

Zellen 2mal mit kaltem 1x PBS (0,8 mM Na 2 HPO 4 ; 0,1 mM KH 2 PO 4 ; 0,14 mM NaCl; 0,26 mM KCl; pH 7,4)<br />

gespült, um das Kulturmedium zu entfernen. Schließlich wurden 400 µl einer kalten GSCN-Lösung (4,3 M<br />

Guanidinthiocyanat; 17 mM N-Lauroylsarcosin; 0,7% [v/v] ß-Mercaptoethanol; 0,75 mM Na-Citrat; pH 7,0)<br />

auf die Schale gegeben, die Zellen homogenisiert und in ein Reaktionsgefäß überführt.<br />

Für die mRNA-Präparation aus Geweben wurden Balb/c-Mäuse verwendet. Zur<br />

Gewebeentnahme wurden die Tiere mit Kohlendioxid betäubt und anschließend durch Genickbruch<br />

getötet. Die Präparation der Gewebe erfolgte auf Eis, um die Aktivität von Enzymen, speziell RNasen, zu<br />

minimieren. Das Präparationsbesteck wurde vorher durch Hitzesterilisation von RNasen befreit. DieTiere<br />

wurden eröffnet, die gewünschten Organe entnommen, kurz in kaltem, sterilem 1x PBS gespült und<br />

schließlich in auf 4°C vorgekühlte Reaktionsgefäße überführt. Dazu wurde dasselbe Volumen an kalter<br />

GSCN-Lösung gegeben. Die Röhrchen wurden mehrmals einem Einfrier-Auftauvorgang (Wechsel<br />

zwischen flüssigem Stickstoff und RT) unterzogen, um die Zellen zu lysieren. Oft war es nötig, gleiche<br />

Gewebe aus mehreren Mäusen zu vereinen, um eine höhere RNA-Ausbeute zu erhalten.<br />

Den in GSCN-Lösung lysierten Zellkulturen bzw. Geweben wurde jeweils 1/10 Volumen einer 2 M<br />

NaOAc-Lösung (pH 4,0), 400 µl Phenol und 120 µl Chloroform zugeben. Die Suspension wurde durch<br />

vortexen gründlich gemischt, bis eine milchige Suspension entstanden war. Nach einer 15minütigen<br />

Inkubation auf Eis folgte eine Zentrifugation für 15 min bei 4°C mit 16000 g, die das Gemisch in eine<br />

RNA-haltige, wäßrige, obere Phase, eine dünne Interphase und eine hydrophobe, untere Phase<br />

auftrennte. Die RNA-haltige Phase wurde abgesaugt und in neues Reaktionsgefäß überführt. Schließlich<br />

wurde die RNA nach Zugabe von 700 µl kaltem Ispropanol 1 h bei -70°C oder über Nacht bei -20°C<br />

gefällt. Im Anschluss daran wurde die RNA durch eine 30minütige Zentrifugation mit 16000 g bei 4°C<br />

pelletiert und das Pellet zuerst mit 70% Ethanol, dann mit 96% Ethanol gewaschen. Das Ethanol wurde

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