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verzeichnisse - ArchiMeD - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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1 Einleitung 7<br />

1.5.2 Die Transkriptionsstartpunkte der mRNA-Isoformen<br />

Die Transkriptionsstartpunkte der klassischen Exon 1-mRNA-Isoform des humanen<br />

La/SS-B bestimmten CHAMBERS et al. (1988) mit der primer extension-Technik. Die<br />

Transkription beginnt in einem Bereich von 19 Nukleotiden an drei Stellen. Ein variabler<br />

Transkriptionsstart ist für Haushaltsgene typisch (MELTON et al., 1986).<br />

Die Anfänge der beiden alternativen Exon 1’- und Exon 1’’-mRNA-Isoformen wurden mit<br />

der Technik des 5’-RACE bestimmt (GRÖLZ et al., 1997a; GRÖLZ et al., 1997b; TRÖSTER et<br />

al., 1994). Im Gegensatz zu der klassischen Exon 1-mRNA variieren die Anfänge der beiden<br />

alternativen Exon 1’- und Exon 1’’-mRNAs stark. So finden sich in humanem Lebergewebe<br />

überwiegend Transkripte mit einem 450-500 bp langen Exon 1’ bzw. Exon 1’’. Aus humanen<br />

peripheren Blut-Lymphozyten (PBLs) können Transkripte mit einem etwa 300 bp, 220 bp und<br />

150 bp langen Exon 1’ bzw. Exon 1’’ isoliert werden.<br />

1.5.3 Struktur und interne Translationsinitiation der mRNA-Isoformen<br />

Die Struktur der 5’-UTR der klassischen Exon 1-mRNA entspricht nach den Kriterien<br />

von KOZAK (1991a, 1991b, 1986), der einer gut translatierbaren mRNA. Es finden sich keine<br />

zusätzlichen AUGs auf der 5’-Seite des Start-AUG im Exon 2. Auch sind keine GC-reichen<br />

Regionen oder Sekundärstrukturen enthalten. Das klasssiche Exon 1-Transkript besitzt eine<br />

5’-UTR von etwa 100 bp und wird von einem Haushaltsgenpromotor reguliert (GRÖLZ, 1998).<br />

Dagegen finden sich in der 5’-UTR der alternativen Exon 1’- bzw. Exon 1’’-mRNA drei<br />

zusätzlichen Start-AUGs mit offenen Leserahmen (ORF-1 bis 3) auf der 5’-Seite des Start-AUG<br />

im Exon 2. Außerdem sind GC-reiche Regionen, ausgedehnte Sekundärstrukturen und eine<br />

Oligo(U) 23 -Sequenz enthalten. Das alternative Exon 1’ bzw. Exon 1’’ besitzt Länge von ca.<br />

500 bp. Solche in 5’-UTRs finden sich auch bei anderen Haushaltsgenen, (Proto-)Onkogenen,<br />

Wachstumsfaktorrezeptoren und Zytokinen (GRÖLZ und BACHMANN, 1997e). Die beiden<br />

alternativen Transkripte werden von einem alternativen Promotor transkribiert, der eine<br />

TATA-Box-ähnliche Sequenz aufweist.<br />

Wendet man das scanning- und das leaky scanning-Modell von KOZAK (1991a, 1991b,<br />

1986) auf die alternative Exon 1’- bzw. Exon 1’’-mRNA an, so sollte die Initiation der Translation<br />

stark reduziert oder gänzlich unmöglich sein. GRÖLZ (1998) konnte aber zeigen, dass die<br />

alternative Exon 1’- bzw. Exon 1’’-mRNA gut translatierbar war. Nach GRÖLZ (1998) erfolgt die<br />

Initiation der Translation durch den internen Eintritt des Ribosoms am Start-AUG im Exon 2. An<br />

den drei stromaufwärts gelegenen AUGs der alternativen Exon 1’- bzw. Exon 1’’-mRNA findet<br />

keine Translationsinitiation statt (GRÖLZ et al., 1998). Die Initiation der Translation erfolgt<br />

durch eine interne Ribosomeneintrittsstelle (IRES). Wahrscheinlich befindet sich die IRES im<br />

Exon 2, wobei aber ein Einfluß der 3’-UTR nicht auszuschließen ist (PAUTZ, 1998). Die genaue

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