verzeichnisse - ArchiMeD - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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1 Einleitung<br />
BACHMANN et al., 1988; BACHMANN et al., 1987) des La/SS-B-Proteins aus dem Zellkern in<br />
das Zytoplasma bis hin zur Translokation an die Zelloberfläche findet sich nach Einwirkungen<br />
von verschiedenen Stressfaktoren. Dazu zählen UV-Bestrahlung (BACHMANN et al., 1990b),<br />
Herpes- und Polio-Virusinfektionen (MEEROVITCH et al., 1993; BACHMANN et al., 1992b;<br />
BACHMANN et al., 1989c; BABOONIAN et al., 1989), Behandlung mit<br />
Glykosylierungshemmstoffen (BACHMANN et al., 1990b), Behandlung mit Östradiol<br />
(FURUKAWA et al., 1988), Stimulierung hungernder Zellen mit 10%igem fetalem Kälberserum<br />
(BACHMANN et al., 1991) und Behandlung mit Transkriptionsinhibitoren (BACHMANN et al.,<br />
1989a; BACHMANN et al., 1987). Des weiteren wird eine seltene zytoplasmatische Lokalisation<br />
des La/SS-B-Proteins in mitotischen Zellen beobachtet (BACHMANN et al., 1992a). Nach<br />
Infektion mit Herpes-Viren (Herpes simplex Typ 1) kann neben einer zytoplasmatischen<br />
Lokalisation (BACHMANN et al., 1998; BACHMANN et al., 1991) sogar ein Transport des<br />
La/SS-B-Proteins auf die Zelloberfläche beobachtet werden, wo es mit dem epidermalen<br />
Wachstumsfaktor (EGF) und Clathrin kolokalisiert vorliegt (BACHMANN et al., 1991;<br />
BACHMANN et al., 1989a). Somit führen pathophysiologische Faktoren, die bei Patienten einen<br />
Krankheitsschub auslösen, zu einer Umverteilung des La/SS-B-Proteins, so dass den ANAs<br />
eine direkte pathogene Funktion zukommt. (PEEK et al., 1994; VENABLES und BROOKES,<br />
1992; BABOONIAN et al., 1989).<br />
1.5.11 Zelluläre Funktionen<br />
Die Aufgaben, die das La/SS-B-Protein in der Zelle übernimmt, sind nicht vollständig<br />
geklärt. Die Funktion des Proteins wurde und wird äußerst kontrovers diskutiert. Das<br />
La/SS-B-Protein scheint in Abhängigkeit von seiner Lokalisation in einer Vielzahl von nukleären<br />
und zytoplasmatischen Prozessen involviert zu sein.<br />
1.5.11.1 Das La/SS-B-Protein als Transkriptions-/Terminationsfaktor<br />
GOTTLIEB und STEITZ (1989a, 1989b) beschrieben das humane La/SS-B-Protein als<br />
einen Transkriptions-/Terminationsfaktor der RNA-Pol III. MARAIA (1996) fand, dass humanes<br />
La/SS-B-Protein in vitro für eine effiziente Transkription und eine effiziente Reinitiation des<br />
Pol III-Transkriptionskomplexes benötigt wurde.<br />
Über das RNP-80-Motiv bindet das La/SS-B-Protein an die 3’-Oligo(U)-Sequenz von<br />
neu synthetisierten RNA-Pol III-Transkripten (GOTTLIEB und STEITZ, 1989a; GOTTLIEB und<br />
STEITZ, 1989b). Die Bindungsstelle des humanen La/SS-B-Proteins sind drei oder mehr<br />
Uridin-Reste am 3’-Ende der RNAs (STEFANO, 1984; MATHEWS und FRANCOEUR, 1984).<br />
Diese Sequenz entspricht dem Transkriptions-/Terminationssignal von Pol III-Genen