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verzeichnisse - ArchiMeD - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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7 Zusammenfassung<br />

Polyadenylierungssequenzen, da die klassische Polyadenylierungssequenz im murinen<br />

La/SS-B nicht existierte. Die polyadenylierten mRNAs besaßen eine Länge von etwa 1,8 kb.<br />

Bei den murinen mRNA-Isoformen handelte es sich nicht um precursor-mRNAs,<br />

sondern um vollständig gesplissene, zytoplasmatische und funktionelle mRNAs, die mit gleicher<br />

Effizienz zu La/SS-B-Protein translatiert wurden. Die Initiation der Translation erfolgte nicht wie<br />

beim humanen La/SS-B durch eine interne Translationsinitiation mittels einer internen<br />

Ribomsomeneintrittsstelle (IRES), sondern durch das scanning-Modell für Vertebraten von<br />

KOZAK. Die Exon 1a- und die Exon 1c-mRNA-Isoform wurden ubiquitär exprimiert. Dagegen<br />

fand sich die Exon 1b-mRNA-Isoform ausschließlich in proliferierenden Zellkulturen mit<br />

Tumorcharakter. Weitere alternative mRNA-Isoformen oder an der 5’-Seite verlängerte<br />

Transkripte gab es nicht. Jede mRNA-Isoform codierte für nukleäres La/SS-B-Protein.<br />

Das murine La/SS-B-Phosphoprotein bestand aus 415 AS und besaß ein theoretisches<br />

MW von 47,7 kDa. Es hatte 76,7% Homologie zu dem humanen La/SS-B-Protein.<br />

Spezies-spezifischen Unterschiede wiesen auf eine Optimierung des Proteins auf die jeweilige<br />

Spezies hin. Im ATP-Bindemotiv des murinen La/SS-B fand sich im Vergleich zum humanen<br />

eine Insertion von 16 AS, die eine Nager-spezifische Insertion darstellen könnte (TOPFER et<br />

al., 1993). Auf cDNA-Ebene fanden sich in der C-terminalen Nukleotidsequenz eine<br />

Nager-spezifische Insertion und eine Deletion.<br />

Posttranslational modifiziertes, murines La/SS-B-Protein besaß eine hohe<br />

Ladungsheterogenität und ließ sich in der 2D-Gelelektrophorese in 16 isoelektrische<br />

Proteinformen mit einem pI zwischen 5,1 und 6,1 auftrennen. Davon ließen sich vermutlich nur<br />

drei isoelektrische Proteinformen auf Phosphorylierungen zurückführen. Auch humanes<br />

La/SS-B-Protein ließ sich in 16 isoelektrische Formen auftrennen, wobei nur vier davon auf<br />

Phosphorylierungen zurückzuführen waren.<br />

Zusammenfassend ließ sich feststellen, dass sich die physiologische Expression des<br />

murinen La/SS-B sehr gut in Einklang mit der humanen bringen ließ. Somit stellte das murine<br />

Tiermodell ein geeignetes System zu weiteren Untersuchungen bei pathophysiologischen<br />

Expressionsveränderungen dar.<br />

Die Expression des murinen La/SS-B-Proteins konnte durch Stickstoffmonoxid (NO) um<br />

das 5fache gesteigert werden. Außerdem bewirkte NO eine Translokation des Proteins vom<br />

Zellkern in das Zytoplasma oder sogar auf die Zelloberfläche. Damit könnte NO eine pathogene<br />

Funktion zugeordnet werden, da somit eines der Zielautoantigene von Kollagenosen dem<br />

Immunsystem zugänglich gemacht wurde.<br />

Nach Immunisierung des humanen La/SS-B-Neoepitops ließen sich AK gegen das<br />

Neoepitop, humanes und murines La/SS-B-Protein induzieren. Damit konnte die Entstehung<br />

von ANAs teilweise auf einen Autoantigen-getriebenen Mechanismus infolge einer fehlerhaften<br />

Proteinexpression zurückgeführt werden. Die AK erkannten nur Konformationsepitope. Durch<br />

die induzierten AK ausgelöste zellschädigende Vorläuferreaktionen, die für die<br />

Krankheitsentstehung hätten verantwortlich sein können, waren nicht festzustellen.

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