verzeichnisse - ArchiMeD - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
verzeichnisse - ArchiMeD - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
verzeichnisse - ArchiMeD - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
138<br />
7 Zusammenfassung<br />
Polyadenylierungssequenzen, da die klassische Polyadenylierungssequenz im murinen<br />
La/SS-B nicht existierte. Die polyadenylierten mRNAs besaßen eine Länge von etwa 1,8 kb.<br />
Bei den murinen mRNA-Isoformen handelte es sich nicht um precursor-mRNAs,<br />
sondern um vollständig gesplissene, zytoplasmatische und funktionelle mRNAs, die mit gleicher<br />
Effizienz zu La/SS-B-Protein translatiert wurden. Die Initiation der Translation erfolgte nicht wie<br />
beim humanen La/SS-B durch eine interne Translationsinitiation mittels einer internen<br />
Ribomsomeneintrittsstelle (IRES), sondern durch das scanning-Modell für Vertebraten von<br />
KOZAK. Die Exon 1a- und die Exon 1c-mRNA-Isoform wurden ubiquitär exprimiert. Dagegen<br />
fand sich die Exon 1b-mRNA-Isoform ausschließlich in proliferierenden Zellkulturen mit<br />
Tumorcharakter. Weitere alternative mRNA-Isoformen oder an der 5’-Seite verlängerte<br />
Transkripte gab es nicht. Jede mRNA-Isoform codierte für nukleäres La/SS-B-Protein.<br />
Das murine La/SS-B-Phosphoprotein bestand aus 415 AS und besaß ein theoretisches<br />
MW von 47,7 kDa. Es hatte 76,7% Homologie zu dem humanen La/SS-B-Protein.<br />
Spezies-spezifischen Unterschiede wiesen auf eine Optimierung des Proteins auf die jeweilige<br />
Spezies hin. Im ATP-Bindemotiv des murinen La/SS-B fand sich im Vergleich zum humanen<br />
eine Insertion von 16 AS, die eine Nager-spezifische Insertion darstellen könnte (TOPFER et<br />
al., 1993). Auf cDNA-Ebene fanden sich in der C-terminalen Nukleotidsequenz eine<br />
Nager-spezifische Insertion und eine Deletion.<br />
Posttranslational modifiziertes, murines La/SS-B-Protein besaß eine hohe<br />
Ladungsheterogenität und ließ sich in der 2D-Gelelektrophorese in 16 isoelektrische<br />
Proteinformen mit einem pI zwischen 5,1 und 6,1 auftrennen. Davon ließen sich vermutlich nur<br />
drei isoelektrische Proteinformen auf Phosphorylierungen zurückführen. Auch humanes<br />
La/SS-B-Protein ließ sich in 16 isoelektrische Formen auftrennen, wobei nur vier davon auf<br />
Phosphorylierungen zurückzuführen waren.<br />
Zusammenfassend ließ sich feststellen, dass sich die physiologische Expression des<br />
murinen La/SS-B sehr gut in Einklang mit der humanen bringen ließ. Somit stellte das murine<br />
Tiermodell ein geeignetes System zu weiteren Untersuchungen bei pathophysiologischen<br />
Expressionsveränderungen dar.<br />
Die Expression des murinen La/SS-B-Proteins konnte durch Stickstoffmonoxid (NO) um<br />
das 5fache gesteigert werden. Außerdem bewirkte NO eine Translokation des Proteins vom<br />
Zellkern in das Zytoplasma oder sogar auf die Zelloberfläche. Damit könnte NO eine pathogene<br />
Funktion zugeordnet werden, da somit eines der Zielautoantigene von Kollagenosen dem<br />
Immunsystem zugänglich gemacht wurde.<br />
Nach Immunisierung des humanen La/SS-B-Neoepitops ließen sich AK gegen das<br />
Neoepitop, humanes und murines La/SS-B-Protein induzieren. Damit konnte die Entstehung<br />
von ANAs teilweise auf einen Autoantigen-getriebenen Mechanismus infolge einer fehlerhaften<br />
Proteinexpression zurückgeführt werden. Die AK erkannten nur Konformationsepitope. Durch<br />
die induzierten AK ausgelöste zellschädigende Vorläuferreaktionen, die für die<br />
Krankheitsentstehung hätten verantwortlich sein können, waren nicht festzustellen.