verzeichnisse - ArchiMeD - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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6 Diskussion<br />
Translation diente die humane Zelllinie HeLa. In diesem Modellsystem war eine Unterscheidung<br />
des endogenen, humanen La/SS-B-Proteins und des möglicherweise durch eine IRES<br />
translatierte murine La/SS-B-Proteins möglich, da der mAK 5B9 sowohl humanes als auch<br />
murines La/SS-B-Protein detektieren konnte (1.5.8). Mit dem Konstrukt<br />
pCI-CAT-La-Murin (Exon 2-11) (Abb. 15: Laufspur 4) sollte ausgeschlossen werden, dass die<br />
Expression des zweiten Leserahmens auf eine Reinitiation der Translation zurückgeführt<br />
werden konnte, was zwar der geringe Abstand von fünf Nukleotiden zwischen dem Stop-Codon<br />
des CAT-Gens und dem Initiator-AUG des La/SS-B-Leserahmens möglich machen könnte,<br />
jedoch auf Grund der Länge des ersten Cistrons von 648 bp als wenig wahrscheinlich erschien<br />
(KOZAK, 1991b). Demnach hätte sich das La/SS-B-Protein als Translationsprodukt des zweiten<br />
Leserahmens nachweisen lassen können, genau dann, wenn sich innerhalb des codierenden<br />
La/SS-B-Leserahmens eine IRES befand, die für eine interne Initiation am Start-AUG im<br />
Exon 2 hätte sorgen können. Ein solches Translationsprodukt ließ sich jedoch nicht<br />
nachweisen. Demnach bestand noch die Möglichkeit, dass eine potentielle IRES in den<br />
verschiedenen 5’-UTRs lokalisiert war, so dass jeweils der zweite Leserahmen der Konstrukte<br />
pCI-CAT-Maus-La-Ex1a, pCI-CAT-Maus-La-Ex1b und pCI-CAT-Maus-La-Ex1c (Abb. 15:<br />
Laufspuren 5-7) durch interne Initiation der Translation hätte exprimiert werden müssen. Dies<br />
war aber nicht der Fall, denn das murine La/SS-B-Protein mit einem MW von etwa 45 kDa ließ<br />
sich als Translationsprodukt des zweiten Leserahmens in keinem Fall detektieren (Abb. 15).<br />
Nun stellte sich die Frage, warum die Translation der murinen La/SS-B-cDNA-Isoformen<br />
im Gegensatz zu den humanen nicht intern initiiert wurde. Zuerst musste überprüft werden, ob<br />
die Notwendigkeit einer internen Translationsinitiation bestand. Dazu wurden die 5’-UTRs der<br />
mRNAs mit den Programmen RNAdraw (3.17) nach einem Algorithmus von ZUKER und<br />
STIEGLER (1981) und OLIGO 5 (3.17) analysiert. In den 5’-UTRs der murinen Exon 1a-<br />
(GRÖLZ und BACHMANN, 1997d; unveröffentlicht; GenBank accession No Y07951), Exon 1b-<br />
(TOPFER et al., 1993; GenBank accession No. L00993) und Exon 1c-cDNA-Isoformen<br />
(TOPFER et al., 1993) fanden sich keine besonderen Strukturmerkmale, wie im Fall der<br />
humanen Exon 1’- und Exon 1’’-cDNA, so z.B. ausgeprägte Sekundärstrukturen, lange<br />
Poly-Sequenzen, lange G/C-reiche Regionen oder zusätzliche aufwärts AUGs, die eine<br />
Translation nach dem scanning- oder leaky scanning-Modell hätten behindern können und eine<br />
interne Translationsinitiation erforderlich machten.<br />
Auch in der Exon 1c-Sequenz (MARRA et al., 1996; unveröffentlicht; GenBank<br />
accession No AA798418), die im Vergleich zu der von TOPFER et al. (1993) an ihrem<br />
5’-Bereich um 146 bp verlängert war, fanden sich keine ausgeprägten Sekundärstrukturen,<br />
lange Poly-Sequenzen oder lange G/C-reiche Regionen. Allerdings besaß diese an ihrem<br />
5’-Ende verlängerte Exon 1c-Sequenz drei potentielle Start-AUGs. Bei einer Initiation der<br />
Transaltion an einem dieser drei Start-AUGs würden aber nur sehr kurze Leserahmen codiert.<br />
Bei einer Expression am ersten möglichen Start-AUG würden nur sechs AS translatiert, bevor<br />
ein Stop-TAG die Translation beenden würde. Bei einer Translation am zweiten Start-AUG