verzeichnisse - ArchiMeD - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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1 Einleitung<br />
La/SS-B-Protein spielt, neben den herkömmlichen Initiationsfaktoren der Translation, hierbei<br />
eine wichtige Rolle (MEEROVITCH et al., 1993). Vermutlich sorgt es als landing pat protein für<br />
die Bindung des Ribosoms an ein Start-AUG.<br />
Humanes La/SS-B-Protein ist mit einer Reihe viraler RNAs assoziiert, die eine IRES<br />
besitzen, so z.B. die EBER1- und EBER2-RNAs des Epstein-Barr-Virus (LERNER et al.,<br />
1981b), die VAI- und VAII-RNAs des Adeno-Virus (ROSA et al., 1981), die leader-RNA des HIV<br />
(CHANG et al.,1995), die mRNAs des Hepatitis-C-Virus (ALI et al., 2000; ALI und SIDDIQUI,<br />
1997) und die RNAs des Polio-Virus (MEEROVITCH et al., 1993; MEEROVITCH et al., 1989).<br />
Nach SHIROKI et al. (1999) spaltet die Polio-Virus-spezifische Protease 3C das C-terminal<br />
gelegene NLS des humanen La/SS-B-Proteins ab, was zu einer zytoplasmatischen Lokalisation<br />
des verkürzten La/SS-B-Proteins führt. Dieses kann dadurch für die interne Initiation der<br />
Polio-mRNA sorgen. Bei Abwesenheit des La/SS-B-Proteins werden vermehrt aberrante<br />
Polio-Virus-Proteine synthetisiert (MEEROVITCH et al., 1993).<br />
Auch eukaryontische RNAs besitzen eine IRES, so z.B. die drei RNAs des an die<br />
schwere Kette der Immunglobuline bindenden Proteins (BiP) (MACEJAK und SARNOW, 1991),<br />
die RNA des Fibroblastenwachstumsfaktor 2 (FGF-2) (VAGNER et al., 1995), die RNA des<br />
Initiations-Faktor eIF4G (GAN und RHOADS, 1996) und die RNAs der homeotischen Gene<br />
Antennapedia (OH et al., 1992) und Ultrabithorax (YE et al., 1997). Selbst die Translation des<br />
humanen La/SS-B-Proteins wird intern initiiert (GRÖLZ, 1998) (1.5.3). Damit könnte humanes<br />
La/SS-B-Protein für seine eigene interne Initiation der Translations verantwortlich sein.<br />
Humanes La/SS-B-Protein wird nach Apoptoseinduktion durch eine PP2A-ähnliche<br />
Phosphatase dephosphoryliert und durch Caspasen proteolytisch in ein Protein mit einem MW<br />
von 45 kDa gespalten (RUTJES et al., 1999). HOLCIK und KORNELUK (2000) fanden, dass<br />
humanes La/SS-B-Protein ein Bestandteil eines zytoplasmatischen RNA-Proteinkomplexes<br />
darstellte, der zur internen Translationsinitiation der mRNA des X-linked inhibitor of apoptosis<br />
protein (XIAP) notwendig war, eines der Schlüsselproteine bei der Regulation der Apoptose.<br />
1.5.11.3 Das La/SS-B-Protein als Stabilisator von Histon-Proteinen<br />
Mit Beginn der S-Phase des Zellzyklus steigt die Halbwertszeit von Histon-mRNA<br />
(MCLAREN et al., 1997). Dies führt zu einer Zunahme an Histon-Proteinen und beschleunigt<br />
gegen Ende der S-Phase den Zerfall von Histon-mRNA (KNIPPERS, 1997). MCLAREN et al.<br />
(1997) reinigten einen Stabilisator der Histon-mRNA und charakterisierten das gereinigte<br />
Protein als La/SS-B. In ihrem in vitro-Modell konnte die Zugabe von gereinigtem, humanem<br />
La/SS-B-Protein die Histon-mRNA stabilisieren.